Klare Worte
Ex-Pilot spricht wegen Red Bull F1-Warnung aus
David Coulthard ist einst selbst für Red Bull in der Formel 1 gefahren. Nun sprach der Schotte die Schattenseiten der Bullen-Dominanz an.
13 Rennsiege konnte Coulthard in seiner Formel-1-Karriere einfahren, war zwischen 2005 und 2008 auch für Red Bull aktiv – damals war das Team jedoch noch nicht konkurrenzfähig. Das hat sich seither geänder.t Mit dem Niederländer Max Verstappen sind die Bullen aktuell der dominierende Rennstall in der Motorsport-"Königsklasse", fahren seit der Regeländerung mit der Saison 2022 der Konkurrenz auf und davon.
21 von 22 Rennen gewann der Rennstall mit österreichischer Lizenz in der letzten Saison, 19 davon gingen auf das Konto des nunmehrigen Dreifach-Weltmeisters Verstappen, der unglaubliche 575 von 620 möglichen Punkten einfuhr.
"Das nimmt die Magie"
Eine beeindruckende Dominanz, die allerdings so ihre Schattenseiten hat. Denn das Interesse an der Rennserie geht zurück, wie sich auch aus sinkenden TV-Quoten ableiten lässt. "Es gibt diesen Ausdruck: ,Gewohnheit erzeugt Verachtung´. Wenn man das auf den Sport umlegt, gilt das genauso", meinte der 52-Jährige gegenüber dem "Telegraph".
"Zu viel Erfolg nimmt die Magie", ergänzte der Schotte. "Im Sport wollen wir uns inspirieren lassen, wachsen und vorankommen. Wenn ein Team all das tut, gibt es nicht mehr genug Hoffnung für die anderen", erklärte Coulthard weiter.
Dass Red Bull in der laufenden Regelperiode gefordert werden kann, gilt als nahezu ausgeschlossen. Zu dominant ist der Rennstall aktuell, zu stark Dreifach-Weltmeister Verstappen. Erst ab 2026 werden die Karten wieder neu gemischt, greift ein neues Regelwerk. Bis dahin könnte die Formel 1 zur "Formel fad" werden.
Nicht nur deshalb spielte Red-Bull-Teamchef Christian Horner zuletzt die Erwartungen deutlich herunter. "Ich glaube nicht, dass wir jemals eine Wiederholung von dem sehen, was wir letztes Jahr erreicht haben. Ich bin davon überzeugt, dass unser Vorsprung schrumpfen wird. Das Feld wird zusammenrücken. Für uns ist aber schwierig zu wissen, wer der Verfolger wird. McLaren? Ferrari? Mercedes? Hinter uns verändert sich gerade viel. Wenn man in ein neues Jahr geht, gibt es immer einen Neustart. Wenn man in diesem Geschäft stehen bleibt, ist es ein Rückschritt", so Horner.