Frei.Wild 

Ex-Nazi veröffentlicht Song gegen Antisemitismus

Frei.Wild-Sänger Philipp Burger war einst Skinhead, zeigte den Hitlergruß, rief "Sieg Heil". Jetzt veröffentlicht die Band ein Lied gegen Judenhass.

David Winter
Ex-Nazi veröffentlicht Song gegen Antisemitismus
Der aktuelle Song von Philipp Burgers Band Frei.Wild positioniert sich eindeutig Antisemitismus.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Seit Jahren wird der Südtiroler Band Frei.Wild die Nähe zu nationalistischem und völkischem Gedankengut vorgeworfen. Auf einem CD-Cover aus den frühen 2000er Jahren zeigt Sänger Philipp Burger (damals noch bei der Band Kaiserjäger) den Hitlergruß. 

In seinem Buch "Freiheit mit Narben" hat Burger kürzlich mit seiner Zeit als Skinhead abgerechnet und über "den Weg von Rechts" als Jugendlicher geschrieben. In ihrem neuesten Song "Nie wieder!" positioniert sich die Frei.Wild eindeutig gegen den zunehmenden Hass gegen Juden. 

Am Beispiel von Mathilda und Yossi beschreibt der Song die Angst jüdischer Menschen, die vor "Fackeln, Hass und Wut“ zittern, während die israelische Flagge ("der blaue Stern") brennt. Im Musikvideo mischen sich Bilder aus der Zeit des Nationalsozialismus mit Bildern von heute. Zu sehen sind etwa Anti-Israel-Kundgebungen, Nazi-Demos und die Deportation von Jüdinnen und Juden 

Der neue Frei.Wild-Song

Unter dem Video beziehen die Südtiroler Rocker einmal mehr Stellung. "Lasst zumindest uns gemeinsam dafür kämpfen, dass das Nie wieder für immer und für alle Zeit Bestand hat", schreibt Frei.Wild. Das Versprechen werde heute auf eine Probe gestellt. Die Hetze gegen Israel und das Judentum greife immer mehr um sich, so die Musiker.

"Wir sehen die immer lauter und brutaler klingenden Schlachtrufe gegenüber jüdischen Menschen auf deutschen Straßen, und ja, wir bemerken auch die immer kruder klingenden Legitimations-Thesen von Politikern und Promis FÜR solche Reaktionen," betont die Band.

Die Band war lange Zeit umstritten. Hier wird auf einer Kundgebung im Graz im Jahr 2013 gegen Frei.Wild demonstriert.
Die Band war lange Zeit umstritten. Hier wird auf einer Kundgebung im Graz im Jahr 2013 gegen Frei.Wild demonstriert.
Ingo Wagner / dpa / picturedesk.com

Bei den Fans kommt der Song an. In einem Tag wurde das Video rund 70.000 Mal angeklickt. "Sehr wichtige Botschaft!", "Der Song geht direkt ins Herz" oder "Ich finde toll das ihr dieses Thema aufgreift," kommentieren Einige unter dem neuen Lied.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com
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