Salzburg
Ex-Mann stellt sich – Dorf trauert um getötete Mutter
Die am Freitag in Piesendorf getötete 30-Jährige war im Ort eine zentrale Figur. Die Saisoneröffnung des Freibads wurde abgesagt.
Freitagnachmittag setzte es den Schock in Piesendorf (Pinzgau): Angehörige fanden eine 30-Jährige tot in einem Gasthaus – erstochen. Dringend tatverdächtig war der 41-jährige Ex-Mann der Salzburgerin, sofort wurde eine Großfahndung eingeleitet ("Heute" berichtete).
Wie die Salzburger Polizei am Samstagmittag mitteilt, wurde der dringend Tatverdächtige Einheimische nun gefunden. Er stellte sich am späten Vormittag selbst und wurde am Wohnsitz seines Elternhauses von der Polizei festgenommen, nachdem die Staatsanwaltschaft Salzburg einen Festnahmeauftrag erteilt hatte.
Der Verdächtige wird nun von Ermittlern des Landeskriminalamtes einvernommen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Frau hinterlässt zwei Töchter, sie wurden von der Gemeinde in einer Notunterkunft untergebracht.
Schock sitzt tief
Fassungslos reagiert die Bevölkerung der 3.800-Einwohner-Gemeinde. Die 30-Jährige dürfte eine zentrale Figur im Dorf und allseits beliebt gewesen sein. Laut "Kurier" war sie die Pächterin des Bistros im lokalen Schwimmbad, auch im Winter versorgte sie die Bewohner mit Speis und Trank. Die Familie wiederum war Pächterin des Gasthauses, in dem sie gefunden wurde.
"Ich bin seit 24 Jahren im Amt und habe viele Tragödien miterlebt. Aber so etwas noch nie", sagt Bürgermeister Johann Warter zum "Kurier". "Solche Dinge passieren doch sonst nur woanders und nicht vor der eigenen Haustür."
Die Eröffnung des Schwimmbads wurde deswegen auf unbestimmte Zeit verschoben. Unter den aktuellen Umständen sei dies nicht möglich.
Die wichtigsten Nummern gegen Gewalt auf einen Blick:
Polizei-Notruf: 133
Euro-Notruf: 112
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22