Ex-Heimleiter streitet alle Missbrauchs-Vorwürfe ab

Ex-Schüler belasten den einstigen Heimleiter in Neustift schwer. Die Frage, ob er sich sich seinen Schützlingen sexuell genähert hat, beantwortet dieser nicht.

Es sind schreckliche Vorwürfe, die ein ehemaliger Schüler der Ski-Hauptschule Neustift im "Standard" erhebt.

"Dass sich der Heimleiter an Schülern vergeht, war allgemein bekannt. Es ist überhaupt nicht vorstellbar, dass die Lehrer das nicht wussten. Er wurde gedeckt", berichtet der einstige Schüler. "Er hat jede Situation genützt, um Kinder zu massieren und unpassend zu berühren. Beim ersten Mal war es schwierig zu deuten. Beim fünften, sechsten Mal konnte man es begreifen."

Jetzt äußert sich auch der ehemalige Heimleiter im "Standard" erstmals zur Missbrauchs-Causa. Er lebt mittlerweile in Vorarlberg und ist mehr als verwundert über die Anschuldigungen gegen ihn. Laut ihm stimmen die Vorwürfe allesamt nicht. "Das sind alles Vorverurteilungen", erklärt er. Auf die Frage, ob er sich Schülern sexuell genähert habe, antwortet der Mann: "Dazu sage ich nichts."

"Es hat keinen Zwang gegeben"



Zu den Erzählungen der ehemaligen Skirennläuferin Nicola Werdenigg, die damit den Stein ins Rollen brachte, hat er vier Punkte klarzustellen.

"Erstens: Es hat kein Aufnahmeritual gegeben. Zweitens: Ich habe Schülern nie Alkohol verabreicht. Drittens: Schüler waren nie in meinem Zimmer, um in der Gruppe zu onanieren. Viertens: Es hat keinen Zwang gegeben, weder zum Essen noch zu sonst etwas." Ein Blödsinn sei auch die Aussage, er habe im Biologieunterricht gesagt, Mädchen sollten öfter die Wäsche wechseln.

Trotz Gerüchten keine Anzeige



Fakt ist aber, dass mit dem Abgang des Heimleiters, der auch in der Schule unterrichtete, erste Gerüchte über Missbrauch aufkamen. Eine Anzeigen erstattete aber niemand – und der heutige Pensionist unterrichtete dann später noch an der Pädagogischen Akademie in Feldkirch.

(red.)