Dünnes Eis
Ex-Eishockey-Profi in Haft: Rolex-Betrug um 900.000 €
Ein ehemaliger Bundesliga-Spieler aus Kärnten lockte mit Luxus-Uhren und großen Anlage-Gewinnen, die jedoch nie bei seinen Opfern ankamen.
Anfang der Nullerjahre hatte der heute 42-Jährige noch eine vielversprechende Karriere vor sich. Der Kärntner Roman B. (Name geändert) spielte erst in der US-Jugendliga und sorgte dann in der österreichischen Bundesliga in 22 Spielen für Furore. Ein weiterer Team-Wechsel brachte ihm jedoch keine großen Erfolge mehr.
Der Profi-Sportler ging nach dem Ende seiner athletischen Laufbahn offenbar aufs Eis tanzen: Er rutschte offenbar ins Kriminelle ab. Er wurde im Oktober des Vorjahres in Ancona (Italien) verhaftet und zwei Monate später nach Österreich ausgeliefert. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wirft ihm schweren Betrug, Verstöße gegen das Markenschutz-Gesetz und Urkundenfälschung vor. Er soll über 30 Opfer geschädigt haben.
800.000 Euro auf Schweizer Konto
Konkret soll der 42-Jährige versprochen haben, seltene Rolex-Uhren besorgen zu können. Die Geschädigten zahlten mehrere Tausend Euro an, bekamen jedoch nie die versprochene Ware. Zusätzlich stellte der selbsternannte Finanz-Experte Betroffenen vor allem in Deutschland "gewinnbringende Anlage-Möglichkeiten" in Aussicht.
Dafür soll er laut Polizei knapp schon 800.000 Euro auf ein Schweizer Konto überwiesen bekommen haben. Die Leistung erfolgte jedoch ebenfalls nie. Deshalb wird nun auch in den Nachbarländern gegen das gefallene Eishockey-Ass ermittelt. Insgesamt soll Roman B., der derzeit in U-Haft sitzt, einen Schaden von 900.000 Euro verursacht haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.