Formel-1-Krach

Ex-Champion zu RB-Star: "Dann geh nach Hause!"

Jacques Villeneuve nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Der Ex-Weltmeister knöpfte sich am Rennwochenende in Kanada nun Daniel Ricciardo vor.

Sport Heute
Ex-Champion zu RB-Star: "Dann geh nach Hause!"
Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve findet klare Worte zu Daniel Ricciardo.
Imago Images

Acht Formel-1-Rennen hat Ricciardo in seiner durchaus erfolgreichen Karriere bereits gewonnen. Aktuell steht der Australier beim zweiten Red-Bull-Team, den Racing Bulls, unter Vertrag. Allerdings mit überschaubarem Erfolg. So hat es der 34-Jährige noch in keinem Grand Prix des Jahres in die Top Ten geschafft, während sein Teamkollege Yuki Tsunoda schon fünfmal punktete.

Vereinzelt blitzt das Talent des Formel-1-Stars auf – wie im Sprint von Miami, wo Ricciardo guter Vierter wurde. Allerdings gelingt es dem Sieger von acht Formel-1-Rennen zu selten, anzuschreiben. Deshalb hat Ricciardo sein großes Ziel, sich mit starken Leistungen im zweiten Bullen-Team für die Beförderung zu Red Bull zu empfehlen, klar verpasst. Sergio Perez wurde als zweiter Fahrer neben Dreifach-Weltmeister Max Verstappen für zwei Jahre bestätigt. Und Ricciardo droht sogar, komplett aus der Formel 1 zu verschwinden.

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    "Warum ist er noch in der Formel 1?"

    Deshalb hielt sich Jacques Villeneuve, Weltmeister von 1997, auch nicht mit deutlicher Kritik am stets lachenden Ricciardo zurück. "Warum ist er noch in der Formel 1? Ich denke, ihn hält eher sein Image in der Formel 1 als seine Ergebnisse", schoss der Kanadier beim britischen "Sky"-Ableger gegen Racing-Bulls-Pilot.

    "Ich höre schon vier, fünf Jahre: ,Wir müssen das Auto für ihn besser machen.´ Fünf Jahre? Wir sind in der Formel 1. Das würde man vielleicht für Lewis Hamilton machen. Aber nicht für einen, der es einfach nicht drauf hat", legte der Sieger von elf Formel-1-Rennen nach, bezog sich auch darauf, dass Ricciardo zu Saisonbeginn mit seinem Chassis unzufrieden war, ein neues erhielt.

    "Dann geh nach Hause!"

    Tatsächlich kam der nun 34-Jährige seit seinem Red-Bull-Abschied am Ende der Saison 2018 nie wirklich in die Erfolgsspur zurück. Das Renault-Engagement (2019-2020) blieb überschaubar erfolgreich, genauso sein zweijähriges Gastspiel bei McLaren (2021-2022). Ricciardo wurde vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen. Nur der Rauswurf von Nyck de Vries bei Alpha Tauri brachte Ricciardo, der kurzzeitig Red-Bull-Ersatzfahrer war, 2023 in die Formel 1 zurück.

    "Wenn du es nicht drauf hast, dann geh nach Hause! Es wird sicher einen anderen geben, der deinen Platz einnimmt. Es gibt keinen Grund, immer weiterzumachen und immer neue Entschuldigungen zu finden", urteilte der 53-jährige Villeneuve durchaus hart. Die Möglichkeiten des Australiers sind tatsächlich limitiert. Bei Sauber und Williams gilt der 34-Jährige nicht als ernstzunehmender Kandidat, könnte womöglich bei Haas oder seinem Ex-Team Alpine unterkommen. Beides wären aber Rückschritte.

    Villeneuve kann jedenfalls Ricciardos guten Ruf aus seinen Red-Bull-Jahren nicht ganz nachvollziehen. "Er hat Vettel geschlagen, als dieser ausgebrannt war. Er hat ein halbes Jahr Verstappen geschlagen, als der 18 Jahre alt war. Das war es. Seither hat er nie wieder etwas gewonnen", meinte Villeneuve.

    red
    Akt.