Fussball
Ex-Boss Krammer: "Da ist Rapid handlungsunfähig"
Große Aufregung bei Rapid! Nicht nur sportlich ist der Klub in der Krise, sondern auch in der Chefetage. Ex-Boss Michael Krammer macht sich Sorgen.
Der heute 62-Jährige war von 2013 bis 2019 Präsident der Hütteldorfer. Unter seiner Führung wurde mit dem Bau des Allianz-Stadions ein Mega-Projekt umgesetzt, sportliche Ziele allerdings klar verfehlt. Jetzt sieht er die aktuellen Entwicklungen mit Sorge. Vor allem der Rückzug der Klub-Führung, der von den Fans nach dem blamablen Europacup-Aus gegen Vaduz erfolgreich gefordert wurde, sei ein Fehler.
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"Hier die Ablöse von Bruckner und Peschek zu fordern, war eine klare Themaverfehlung. Denn nun ist man in der Trainerfrage quasi handlungsunfähig", analysiert Krammer auf in der Sky-Sendung "Talk und Tore". Ein Wechsel auf der Trainerbank sei angesichts der sportlichen Leistungen wohl notwendig. "Es tut weh, Rapid so zu sehen. Das Spiel gegen den WAC war dramatisch", meint Krammer. Nachsatz: "Es wurde aus Kader keine Mannschaft formiert. Es gab haarsträubende Fehler. Vor der Saison hat man sehr groß angekündigt, dass man sich auf Doppelbelastung mit großem Kader freut. Dann verschiebt man das Hartberg-Spiel. Das ist das Gegenteil von dem, was man angekündigt hat."
Doch wie soll es nun weitergehen bei den Grün-Weißen. Fix ist, dass bis Sonntag die Kandidaten-Listen für die anstehenden Präsidiumswahlen eingereicht werden müssen. Klub-Ikone Steffen Hofmann bastelt an einer Liste, laut "Standard" soll es nun aber auch eine zweite Liste um Gewerkschafter Franz Binderlehner, Honorarkonsul Markus Posset, Anwalt Oliver Stauber und Birgit Trojan von der Brauerei Schrems geben.
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Krammer setzt sich dafür ein, dass es nur eine Liste bei der Wahl gibt – und zwar jene von Hofmann, der aber selbst nicht unbedingt Klub-Boss werden sollte. "Hofmann ist sicher der richtige, Rapid zu einen - auch zwischen den Generationen", meint Krammer. Seine eigene Rolle erklärt er so: "Ich habe eine Vermittler-Rolle, will Gruppen zusammenbringen, damit sie miteinander Reden und es nur eine Liste bei der Hauptversammlung gibt." Er selbst habe kein Interesse an einer Rückkehr ins Präsidenten-Amt.
Die ominöse "zweite Liste" hatte übrigens für den 16. September eine Pressekonferenz angekündigt, wird aber von der Rapid-Wahlkommission davor gewarnt: Bewerbern, die sich vor dem 21. September öffentlich erklären, droht das Aus.