Games

"Evil Genius 2" wird ein wahres Fest für Schurken

Schurken, Comic-Look, böse Machenschaften – was will man mehr? Ein Blick auf "Evil Genius 2" zeigt, dass unsere dunklen Träume wahr werden könnten.

Rene Findenig
Teilen
1/10
Gehe zur Galerie
    "Evil Genius 2: World Domination" <a href="https://www.heute.at/s/evil-genius-2-preview-wird-ein-wahres-fest-fuer-schurken-100130171">ließ seit 2004 auf sich warten</a>, nun ist das Spiel für PC endlich da.
    "Evil Genius 2: World Domination" ließ seit 2004 auf sich warten, nun ist das Spiel für PC endlich da.
    Rebellion

    Seit 2004 wurde es ersehnt und danach fast vergessen: "Evil Genius" bekommt nun aber dank Entwickler und Publisher Rebellion doch noch einen Nachfolger. "Heute" hat das am 30. März 2021 für PC erscheinende "Evil Genius 2: World Domination" bereits kurz anspielen können. Wie im Original geht es darum, als böser Macker die Welt zu übernehmen und dabei durch verbrecherische Machenschaften ein unfassbares Vermögen anzuhäufen.

    Spielbar von "Evil Genius 2: World Domination" war bereits das Tutorial einer der insgesamt vier Kampagnen. Klingt wenig, aber schon viele der finalen Gameplay-Elemente sind in die witzige Einführung in das Spiel eingebaut. Weiter setzt das Spiel auf einen, nun allerdings messerscharfen, Comic-Look und gibt sich bei der Handlung als Zeichentrick-Parodie der größten James-Bond- Filme mit jeweils durchgeknallten Oberbösewichten. 

    Vier ganz unterschiedliche Fieslinge

    Jeder der bisher vier wählbaren Fieslinge verfügt im Spiel über gänzlich unterschiedliche Stärken und Schwächen, was dem Game einen großen Wiederspielwert spendieren dürfte. Die Figuren, die wir vorab noch nicht verraten wollen, zeigen sich als verrückte Wissenschaftlerin, als beinharter General, als schlaue Ex-Agentin oder als glatzköpfiger Strippenzieher. In der Preview-Version war dabei nur ein Charakter spielbar und bot als Boni mehr Helfershelfer und bessere Wirtschaftsleistungen.

    Ebenfalls wählbar wird nicht nur der Startcharakter, sondern auch die Startumgebung sein, wobei die Vorschau-Fassung nur die Wahl zwischen drei sehr ähnlichen Inseln bot. Auf der Insel steht jeweils ein vermeintliches Casino als Touristenattraktion, im Verborgenen werden aber Rohstoffe abgebaut, Truppen über einen Hubschrauberlandeplatz zusammengezogen und finstere Pläne in einem versteckten Labor geschmiedet. Ein "Sim City" der Bösewichte quasi. 

    Extrem viel Ausbau und Klickarbeit

    Wie eine typische Aufbau-Simulation spielt sich auch der Auftakt: Nach uns nach wird der Eingang zur Insel mit dem Grundriss des jeweiligen Raumes ausgebaut und im neuen Zimmer werden die Einrichtungsgegenstände platziert. Ist alles nach Geschmack, legen die vorhandenen Arbeiter mit dem Neubau los und erledigen die Aufträge automatisch. Bei der Zimmerauswahl dürfte es dieses Mal extrem viel Auswahl geben, vom Schlafzimmer bis hin zur Lagerkammer für Gold.

    Was allerdings überrascht: Mit dem Ausbau der Basis wächst die Mitarbeiterzahl zwar automatisch, anders als im Original können wir sie aber nicht durch zusätzliche manuelle Mechaniken weiter erhöhen. Und was außerdem auffällt: gerade die Bauphase benötigt massenhaft Klickarbeit, denn jeder Block muss einzeln ausgehoben werden und bei Umbauten – etwa wenn die Basis extrem groß wird – dauert es lange, bis alle Räume neu gestaltet und angelegt wurden.

    Noch Balancing- und Klick-Probleme

    Lob gibt es dafür für die KI, die weder stottert, noch Pausen einlegt – genau so muss es für Untertanen sein. Ein Kümmern um sie wie in einem "Sims"-Game gibt es nicht, denn auch Schlaf- und Essenpausen legen sie selbst ein. Wer sich die Mühe machen will, kann ihnen aber in den Menüs spezielle Aufgaben hinterlegen, doch auch ohne Feintuning klappt die Arbeitsverteilung sehr gut. Steht die eigene Basis mal felsenfest, geht es schließlich zur Welteroberung: Auf einer Karte dürfen Regionen ausspioniert, sabotiert und dann mit einem Außenposten versehen werden. 

    "Evil Genius 2" wird ein wahres Fest für Schurken
    "Evil Genius 2" wird ein wahres Fest für Schurken
    Rebellion

    Noch zeigt "Evil Genius 2" dabei viel Leerlauf, denn bisher müssen Welt-Aufträge per Hand vergeben, bei Gefahr durch (noch nicht vorhandene) Helden gestoppt und Posten aufgelevelt werden. Was wiederum noch mehr Klickarbeit bedeutet. Ob und wie die Macher da noch mehr Spielspaß reinbringen können, muss die finale Version zeigen. Auch, weil die Aufträge ab einem gewissen Zeitpunkt gar nicht mehr notwendig wären, denn sind die Außenposten genug aufgelevelt, spült man damit Geld ohne Ende in die eigene Schurkenkasse. 

    Ein wahres Fest für Schurken

    Trotz aller Kritik dürfte "Evil Genius 2: World Domination" ein wahres Fest für Schurken werden. Spaß macht auch die Weiterbildung der Schergen zu Wissenschaftlern, Kämpfern und Täuschern, die jeweils Spezialaufgaben annehmen und neue Superwaffen oder Wahnsinnsinstrumente entwickeln können. Jede neue Einheit wurde dabei mit einer Nebenmission bedacht, die die Figur vorstellt und ihre Stärken hervorhebt – nett! Außerdem sprühen die Sprachausgabe und die Dialoge nur so vor schwarzem Humor und sorgen für Lacher in den Handlungssequenzen.

    Nett sind auch die Kämpfe in "Evil Genius 2" gestaltet, die ausbrechen, wenn Ermittler versuchen, das Geheimnis unserer Insel zu entdecken. Kann man sie nicht am Eingang abwimmeln, stürzt man sich in den Kampf und kann die eigenen Truppen gegen die lästigen Behörden aufhetzen. Besiegte Feinde können dabei gefangen genommen, verhört und per Gehirnwäsche umgedreht werden. Oder aber, man pflanzt sich einfach eine fleischfressende Pflanze in die Basis, die sich über neugierige Agenten freut. "Evil Genius 2: World Domination" hat zwar noch etwas Arbeit vor sich, macht aber schon jetzt einen richtig witzigen Eindruck.

    Mehr zum Thema