Sport

Eva Walkner: Vom Ski-Zirkus in das Paradies

Heute Redaktion
Teilen

Sie war der Slalom-Rohdiamant im riesigen ÖSV-Rennstall. Dann machte es am Pitztaler Gletscher plötzlich zack - Kreuzband gerissen! Die Karriere futsch? Noch nicht. Eva Walkner (30) kämpfte sich zurück, fuhr acht Weltcup-Rennen, wurde aber nie mehr so gut, wie alle wollten. Heute - zehn Jahre später - lebt sie als Freeriderin ihren großen Traum.

Sie ritzt mit ihren Skiern fette Lines in den flockigen Powder, springt von überdimensionalen Felsen und carvt über hundert Meter lange Eisrinnen ins Tal. Von den ÖSV-Coaches wurde Eva Walkner aussortiert, zehn Jahre später lacht sie darüber: Weil ich meinen Traum lebe, Skifahren im ursprünglichen Sinn: weg von den Massen, nur der Berg und ich. Keine Zeit, keine Punkte, keine Teamkollegen mit Ellbogen!

Die Salzburgerin lebt von Modeljobs und Filmaufnahmen, gilt als Mrs. Cool der Szene und ist bekannt für irre Projekte. Am 11. Jänner wird sie zum Berg Olymp (Gr) aufbrechen, elf Stunden mit Steigeisen und Pickel aufsteigen, um eine 50 Grad steile Rinne erstzubefahren. Das wird geil.

Die Angst (Im Weltcup reißt du dir das Seitenband, beim Freeriden sind Fehler tödlich.) wird auch dann mitfahren. 2007 brach sie sich bei einem Sturz fünf Rippen, ihre Lunge kollabierte. 2008 rettete sie sich mit Puls 200 aus einer Schneewechte. Ich bin weder hirnlos noch suizidgefährdet, will sie festhalten. Martin Huber