Timeout
Litauens Hauptstadt ist "Europas G-Punkt"
"Keiner weiß wo es liegt, aber wenn man es findet, ist es unglaublich": Der Werbeslogan für Litauens Hauptstadt sorgt für Schlagzeilen.
Eine neue Werbekampagne für Litauens Stadttourismus sorgt derzeit für kontroversen Gesprächsstoff. Die Hauptstadt Wilna wird darin nämlich als G-Punkt Europas reklamiert: "Man weiß zwar nicht wo es liegt, wenn man es aber findet, ist es unglaublich!"
Das Plakat zur Kampagne zeigt wie eine Frau auf einer Bettwäsche liegt, auf der die Europa-Karte aufgedruckt ist. Darüber steht auf Englisch: "Vilnius is the G spot of Europe. Nobody knows where it is, but when you find it, it's amazing".
Kritik und Diskussionen in Litauen
Die mutige Werbung für die eigene Hauptstadt hat im eigenen Land aber nicht nur Befürworter. Viele kritische Stimmen machen sich breit, darunter Politiker und hohe Geistliche. Die einen sind der Meinung, es handle sich dabei um einen geniale Marketing-Strategie, andere wiederum sehen darin puren Sexismus. Zusätzlich kommt hinzu, dass der Besuch von Papst Franziskus vor der Tür steht. Im September reist das Oberhaupt der katholischen Kirche nach Litauen und besucht dabei die Hauptstadt Wilna.
"G-Punkt ist eine Metapher"
Tatsächlich hat die für die Kampagne verantwortliche Firma "Go Vilnius" Umfragen in Berlin und London durchgeführt. Dabei kam heraus, dass nur etwa fünf Prozent der Befragten wussten, wo die Stadt überhaupt liegt.
Die Chefin von "Go Vilnius", Inga Romanovskiene, ist der Meinung, dass die Hauptstadt genau deshalb eine nicht-traditionelle Werbekampagne braucht: "Der G-Punkt soll eine Metapher sein, die das Interesse an Wilna, den Denkmälern, der Kultur, den Parkanlagen und der Gastronomie wecken soll."
Eines ist bereits sicher: Die Kampagne sorgt derzeit international für Schlagzeilen und die Debatte um Sexismus in der Werbung tut dem keinen Abbruch - ganz im Gegenteil.
(mz)