Zu viele Spiele

Europameister droht mit Fußballer-Streik

Manchester City-Star Rodri droht mit einem Streik, sollte die Anzahl der Spiele weiter steigen. "Wir sind kurz davor", meint der Europameister.

Sport Heute
Europameister droht mit Fußballer-Streik
Manchester-City-Star Rodri.
Imago Images

Auf der Pressekonferenz seines Klubs vor dem Champions-League-Auftakt gegen Inter Mailand wurde der spanische Mittelfeld-Stratege weiter deutlich: "Wenn es so weiter geht, haben wir keine andere Wahl. Wir sind die Akteure, die unter dem Terminkalender leiden." Damit kritisierte der City-Star auch den neuen "Königsklassen"-Modus, wo in der neu eingeführten Liga-Phase nun acht statt wie bisher sechs Partien auf dem Programm stehen. Zusätzlich zu Meisterschaft, FA-Cup und Ligapokal in England, sowie Einsätzen für Spaniens Nationalteam und der umgekrempelten Klub-WM im Sommer 2025.

Rodri, Spieler des Turniers bei der EM in Deutschland, hatte in den vergangenen beiden Spielzeiten 50 (2023/24) und 56 (2022/23) Partien absolviert. Letztere endete mit dem Titelgewinn in der "Königsklasse" gegen den Auftaktgegner Inter. Bis zum Titelgewinn muss ein Klub nun 15 statt zuvor 13 Partien absolvieren – ohne den Umweg über die neu eingeführten Play-offs.

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    "70, 80 'Spiele"

    Laut Spaniens Kapitän werde man mit dem neuen Champions-League-Format, der reformierten Klub-WM "wohl auf 70 oder 80 Spiele kommen, das ist zu viel!". Für ihn seien "40 bis 50 Spiele" das Maximum, darüber hinaus "sinke das Niveau", denn es sei "nicht möglich, so viele Spiele auf höchstem Level" zu machen.

    Unterstützung für Rodri

    Rückendeckung erhielt Rodri von der englischen Spielergewerkschaft PFA. "Dies ist das Jahr, in dem wir auf den Kalender schauen und klar sagen können: ,Das funktioniert nicht´. Die Spieler sehen das und erleben es jetzt", sagte PFA-Geschäftsführer Maheta Molango als Reaktion auf Rodris Kommentare: "Diejenigen, die das Spiel leiten, müssen jetzt aufhorchen und aufmerksam werden."

    Die FIFA reagierte zunächst nicht auf Rodris Aussagen. Zuletzt hatte der Weltverband den europäischen Ligen aber "Heuchelei" und ein kommerzielles Eigeninteresse attestiert: "Diese Ligen bevorzugen offenbar einen Kalender voller Freundschaftsspiele und Sommertouren, die oft ausgedehnte Reisen um die Welt beinhalten", hieß es im Juli.

    Alvarez als Extrembeispiel

    Fest steht: Mehr Spiele bringen auch mehr Geld. Statt der rund zwei Milliarden Euro schüttet die UEFA 2,467 Milliarden Euro pro Saison an die Klubs aus. Aber für Rodri "geht es nicht immer nur um Geld", wolle man "guten Fußball sehen, brauchen wir Spieler auch Pausen." Zuvor hatten sich bereits Rodris Teamkollege Manuel Akanji und Liverpool-Torhüter Alisson öffentlich beklagt. Akanji sprach gegenüber ESPN gar von einer Rente mit 30 bei der Anzahl von Spielen.

    Anfang September hatte die Weltfußballergewerkschaft FIFPro in einem Bericht Schutzmaßnahmen für die Spieler gefordert, um deren Reisen zu beschränken sowie Pausen und eine angemessene Erholung zu ermöglichen, damit die Athleten ihr Leistungslimit erreichen könnten. Dabei führte die Gewerkschaft unter anderem das Extrembeispiel von Rodris ehemaligem Mitspieler Julian Alvarez (mittlerweile Atletico Madrid) auf, der in der vergangenen Saison in insgesamt 75 Partien für das Nationalteam und City im Einsatz war. Darunter fielen auch die Turniere der Copa America und der Olympischen Spiele. Demnach stand Alvarez bei gar 83 Spielen im Kader.

    Auf den Punkt gebracht

    • Manchester City-Star Rodri droht mit einem Streik, sollte die Anzahl der Spiele weiter steigen, und kritisiert den neuen Champions-League-Modus sowie die überfüllten Spielpläne
    • Unterstützung erhält er von der englischen Spielergewerkschaft PFA, während die FIFA bisher nicht auf seine Aussagen reagiert hat
    red
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