Wirtschaft
Europäische Zentralbank erhöht Leitzins in Euro-Zone
Die hohe Inflation zwingt die EZB zum Handeln: Sie stoppt ihre milliardenschweren Anleihenkäufe, die erste Leitzinserhöhung in elf Jahren kommt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) beendet ihre milliardenschweren Netto-Anleihenkäufe und ebnet damit den Weg für die erste Erhöhung des Leitzinssatzes der Euro-Zone seit 2011. Zu diesem Beschluss kam der EZB-Rat bei seiner auswärtigen Sitzung in Amsterdam am Donnerstag.
Die Anleihenkäufe sollen schon mit Ende dieses Monats auslaufen. Das gilt als wichtige Voraussetzung und Vorstufe für die angekündigte Anhebung des Leitzinses, die im Juli folgen soll.
Der Leitzins wird dann vom bisherigen Rekordtief von null Prozent auf 0,25 Prozent steigen. Das ist aber noch nicht alles. Wie der ORF berichtet, dürfte schon im September nachgelegt werden! Bis zum Ende des Jahres könnten nach Experten-Schätzungen weitere Zinsschritte folgen.
Soll Inflation drücken
Mit der Anhebung des Leitzinses will die EZB der explodierenden Inflation entgegentreten, die etwa in Österreich und Deutschland schon auf dem höchsten Stand in beinahe einem halben Jahrhundert angekommen ist.
Langfristig streben die Währungshüter eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent an. Weil die aktuelle Inflation aber von vielen Sondereffekten wie dem Ukraine-Krieg und den Energiepreisen getrieben wird, versuche die EZB laut "Focus" mit ihrem neu eingeschlagenen Weg nun eine Gratwanderung. zwischen hoher Teuerungsrate und Risiken für die Erholung der Wirtschaft.