"Euer Wille geschehe" – Kickl will Volk zum Chef machen

Mit weniger als 40 Tage bis zur Nationalratswahl am 29. September befindet sich Österreich mitten im Wahlkampf. FPÖ-Chef Herbert Kickl – der derzeit alle Umfragen mit gutem Abstand anführt – wird ab Samstag ins ausgerufene Kanzlerduell einsteigen. Das Wahlprogramm präsentierte er schon am Mittwoch, die erste Plakatwelle folgte am Freitag.

Die fünf Sujets sind einfach gehalten, die Botschaft dahinter aber umso kraftvoller. Die Slogans "Euer Wille geschehe", "Es beginnt mit dir. Mutig Neues wagen", "Der einzige auf euerer Seite" und "Kickl, dein Herz sagt ja" unter dem Motto "Eure Wahl", sollen die drei Fragen "Wer? Warum? Wie?" beantworten.

"Die Zeit ist gekommen"

"Die Jahre der Regierung sind vorbei und man kann zusammenfassen, es war nicht viel Gutes dabei. Jetzt ist sie gekommen, die Zeit, wo die Wähler ein Zeugnis über diese katastrophale Bilanz geben und die Weichen neu stellen können", betonte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz zu Beginn.

"Die große Chance, jemanden zu wählen, der nichts anderes als das Sprachrohr der Bürger sein will, ist jetzt da", so Schnedlitz weiter. Die drei Fragen seien einfach zu beantworten. Beim "Wie" gehe es im Grunde darum, wählen zu gehen. "Mutig Neues wagen, nicht zu Hause bleiben, nicht jammern, wählen gehen. Wer mit dem alten unzufrieden ist, der muss neues wählen. Es beginnt mit jedem einzelnen, es beginnt mit dir", erklärte der FPÖ-General.

"Es beginnt mit Herbert Kickl"

"Mutig Neues wagen ist Programm für unser Programm. Den Menschen ihre Kraft zurückzugeben, das ist das gute NEUE. Es beginnt mit Herbert Kickl, aber auch mit jedem Bürger, der mit seiner Stimme Neues einleitet. Wir glauben an den Mut, die Stärke und die Kraft der Österreicher", erklärte Schnedlitz.

Dabei gelte es aber auch einen Blick auf das "Wer?" zu werfen. "Kein Programm ist nämlich das Papier wert, wenn niemand dahinter steht", führte er weiter aus. Das sehe man vor allem bei der SPÖ. Denn hinter einem "katastrophalen Programm" steht dort ein Andreas Babler. Ähnlich sei es bei der ÖVP, bei der die Frage mit Karl Nehammer beantwortet wird, der selbst "Ankündigungsweltmeister ist, aber außer verkünden nichts macht".

"Der einzige auf eurer Seite"

Die Frage nach dem "Wer" beantwortet ein weiteres Sujet für die FPÖ. "Während alle anderen bei der Coronakrise gegen die Bürger waren, war Kickl beim Volk." "Der einzige auf eurer Seite" soll dabei genau an jene Zeit erinnern. Er sei der Einzige, der eine Hinwendung zu den Menschen lebt, "während sich alle anderen von den Menschen abgewandt haben".

Für "5 gute Jahre"

Die Wahl wird eine Richtungsentscheidung für Österreich sein. Wenn die ÖVP sogar mit einem linken Partner zusammen gehe – wie sie laut Schnedlitz schon besprechen sollen – dann bekommt man etwas noch Schlimmeres als es die letzten fünf Jahre gab. Denn dann komme eine Österreichampel.

"Die gute Nachricht ist, wer das nicht will, der darf die ÖVP einfach nicht wählen, weil dann diese Tür auch nicht geöffnet wird. Wir laden die Wähler dazu ein, diesen Weg nicht zu gehen, sondern etwas Positives einzuschlagen", fuhr Schnedlitz mit Verweis auf das nächste Plakat "5 gute Jahre" fort.

Das Volk ist am Wort

Für die FPÖ zähle dabei, dass das Volk der Chef ist und "die Politiker haben zu dienen, frei nach dem Motto 'Euer Wille geschehe'". "Denn zuerst kommt das Volk und dann der Kanzler. Das ist unser zentrales Angebot an die Bürger", so der Freiheitliche.

"Ausrichten, nicht nach dem Willen der Politik, nicht nach den Wünschen aus dem Zirkel der Macht, nicht nach der EU und Co. Das ist unser Anspruch. Und der erste Schritt dazu ist, dass jetzt die Menschen in Österreich am Wort sind. Ihr seid am Wort und euer Wille geschehe", fasste Schnedlitz zusammen.

Warum? – "Dein Herz sagt JA"

Letztlich muss auch noch das "Warum?" beantwortet werden. "Wenn man wählt, wie man denkt und wählt, wie man fühlt, wenn man auf seine Erfahrungen der letzten 5 Jahre zurückgreift", dann habe man eine klare Antwort darauf. "Dein Herz sagt Ja, denn wer in sich hineinfühlt, der sagt: 'Herbert Kickl ist der Richtige'", so Schnedlitz abschließend.