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EU will Veggie-Burger und Sojaschnitzel verbieten
Veggie-Burger, Seitansteaks, Sojaschnitzel & Co könnten schon bald Geschichte sein. Zumindest wenn es nach einer neuen EU-Idee geht.
Wie der "The Guardian" berichtet, möchte das EU-Parlament Bezeichnungen fleischloser Produkte neu regeln. Konkret sollen sich pflanzliche Lebensmittel (bzw. Gerichte) künftig nicht mehr der traditionellen Bezeichnungen von Fleischprodukten – etwa Steak oder Würstel – bedienen dürfen.
Für Milchprodukte besteht eine solche Regelung bereits sei 2017, für Fleisch und Wurst wird ein entsprechender Plan schon länger diskutiert und ist im Agrarausschuss des Europaparlaments nun mit großer Mehrheit angenommen worden.
Bezeichnungen seien "irreführend"
"Wir sollten das Wort 'Steak' auch für ein richtiges Steak verwenden", erklärte dazu der französische Abgeordnete Eric Andrieu. Die Verwendung der Bezeichnung tierischer Produkte für pflanzliche sei "irreführend", so das Argument der Befürworter der entsprechenden EU-Richtlinie.
Bis das Verbot tatsächlich umgesetzt wird, dauert es aber noch. Immerhin müssen die Pläne zunächst auch noch im Parlament Zustimmung finden.
Auf Namenssuche
Wenn das Namensverbot, wie es ein solches in Frankreich beispielsweise schon gibt, aber kommt, ist Kreativität gefragt. Laut "Guardian" kursieren bisher eher wenig überzeugende Alternativbegriffe, etwa "Veggie-Disk" statt "Veggie-Burger".
Kritik an dem neuesten Vorhaben kommt bereits von Greenpeace und Birdlife, die darin einen Schlag gegen nachhaltige Lebensmittel ortet.
Die britische Grünen-Parlamentarierin Molly Scott Cato sieht in einer solchen Regelung eine Chance für pflanzliche Hersteller, um endlich damit aufhören zu können, "Vorbildern aus der Fleischwelt nachzueifern" und eigene Begrifflichkeiten zu etablieren.
Überregulierung?
Dem Europaparlament wird gerade im Lebensmittelbereich gerne eine "Überregulierung" vorgeworfen. Die EU-Richtlinie, die vorschreibt, wie dunkel Pommes sein dürfen, löste in der Vergangenheit heftige Debatten aus. Das neueste Vorhaben wird wohl kaum zu einer Abnahme der Kritik diesbezüglich beitragen. (ek)