Neue Verordnung
EU will bald Teller in Fast-Food-Lokalen einführen
In zwei Wochen wird über eine Novellierung der EU-Verpackungsverordnung abgestimmt. Sie betrifft Fast-Food-Lokale, Kaffeehäuser und Hotels.
Weil bisherige Verordnungen den Müllbergen offenbar nicht Herr werden, braucht es wohl eine legistische Nachschärfung. Deshalb wird in zwei Wochen im EU-Parlament über eine Novellierung der Verpackungsverordnung abgestimmt. Doch die angepeilten Regeln sorgen bereits im Vorfeld für Widerstand.
Kein Zuckersackerl mehr zum Kaffee
Die Novellierung sieht unter anderem die Abschaffung von kleinen Verpackungen für Kosmetik- und Hygieneartikel wie Seife oder Shampoo in Hotels vor. In Fast-Food-Restaurants sollen die Burger von Tellern und der Softdrink aus abwaschbaren und wieder verwendbaren Bechern getrunken werden. In Kaffeehäusern sollen die kleinen Zuckersackerl vom guten alten Zuckerstreuer abgelöst werden. Gleiches soll für Päckchen mit Salz, Pfeffer, Ketchup, Senf oder Süßstoff gelten."
Widerstand
"Wir haben im Moment wirklich andere Sorgen", meint Peter Liese, der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, die sich gegen das Zuckersackerl-Verbot einsetzt. Widerstand kommt von der Papierindustrie, den Verpackungsherstellern und von Fast-Food-Ketten. Ein Großteil der verwendeten Verpackungen sei bereits recyclebar um umweltverträglicher als Mehrfachverpackungen, die den Wasserverbrauch erhöhen. "Der Vorschlag würde zu einer Flut von Hartplastikprodukten auf den europäischen Märkten führen, die letztlich in den Flüssen, Meeren und Deponien landen würden", betont der Verband der europäischen Verpackungsindustrie (EPPA).