Greenwashing

EU prüft CO2-Versprechen der Fluggesellschaften

20 Fluggesellschaften, darunter die Austrian Airlines, sollen wegen des Verdachts auf Greenwashing untersucht werden.

Heute For Future
EU prüft CO2-Versprechen der Fluggesellschaften
Grüne Flüge? Verbraucher werden durch CO2-Kompensationsversprechen häufig in die Irre geführt.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Wegen des Verdachts auf Greenwashing nehmen die Europäische Kommission und nationale Verbraucherschutzbehörden 20 Fluggesellschaften, darunter die Austrian Airlines (AUA), genauer unter die Lupe. Die Unternehmen sollen etwa ihre Behauptungen rechtfertigen, dass die Kohlenstoffemissionen ihrer Flüge ausgeglichen werden können.

Viele Fluglinien geben bei der Buchung eines Flugs an, dass die CO2-Emissionen durch einen kleinen Betrag für nachhaltige Projekte ausgeglichen werden könnten.

Die Fluggesellschaften erwecken der EU-Kommission zufolge den "falschen Eindruck, ein zusätzlicher Beitrag zur Finanzierung von Klimaprojekten mit einer geringeren Auswirkung" könne "die CO2-Emissionen reduzieren oder vollständig ausgleichen".

Auch für mitunter angebotene CO2-Rechner für Flüge oder pauschale Angaben wie "grün" oder "nachhaltig" gebe es "keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage". Die Airlines haben nun einen Monat Zeit, um auf die Vorwürfe zu reagieren.

Weder "grün" noch "nachhaltig"

Die europäische Verbraucherorganisation Beuc hatte die EU-Kommission auf mutmaßlich irreführenden Angaben hingewiesen. Reagieren die Unternehmen innerhalb der Frist von einem Monat nicht mit ausreichenden Änderungen, können die zuständigen nationalen Behörden Strafen verhängen.

Die AUA bestätigte auf APA-Anfrage den Erhalt des Schreibens. Man werde dieses nun sorgfältig prüfen, so eine Sprecherin gegenüber der APA. Es ist nicht das erste Mal, dass die Fluglinie mit Greenwashing-Vorwürfen konfrontiert ist. Vergangenes Jahr unterlag die AUA vor Gericht gegen den Verein für Konsumenteninformation (VKI), weil sie mit 100 Prozent CO2-freiem Kerosin (SAF) warb, obwohl der Beimischungsanteil von SAF im fossilen Kerosin bei höchstens fünf Prozent lag.

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