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EU-Parlament fordert Bestrafung von Freiern
Das Europaparlament hat am Mittwoch für ein Prostitutionsverbot votiert, wonach der Kauf von sexuellen Dienstleistungen in Europa verboten und unter Strafe gestellt werden soll.
Das Europaparlament hat am Mittwoch mit großer Mehrheit für ein Prostitutionsverbot votiert, wonach der Kauf von sexuellen Dienstleistungen in Europa verboten und unter Strafe gestellt werden soll.
Nicht nur Zwangsprostitution, sondern auch freiwillige Sexarbeit soll künftig unter Strafe gestellt werden. Die EU-Staaten sollten zudem Aussteigsszenarien für Prostituierte entwickeln, verlangen die Parlamentarier. Als Vorbild werden Schweden, Island und Norwegen genannt.
Kritik von den Grünen
"Durch ein generelles Prostitutions-Verbot wird auch freiwillige Sexarbeit kriminalisiert", kritisiert Europa-Abgeordnete Ulrike Lunacek von den Grünen. Lunacek hat fraktionsübergreifend mit anderen Abgeordneten eine alternative Resolution eingebracht, die einen Schwerpunkt auf Ausstiegsmöglichkeiten aus der Sexarbeit für Frauen, dies wollen, legt. Er hat jedoch keine Mehrheit gefunden hat.
Unterstützung für Lunaceks fraktionsübergreifenden Alternativ-Text gab es unter anderem durch das "Committee on the Rights of Sex Workers". Es veröffentlichte in diesem Zusammenhang eine Petition, die von 470 NGOs und 45 Experten unterstützt wird, wonach das "Nordische Modell" ineffizient sei und die Versprechungen nicht erfülle.