Wahlkampf gegen rechts
"EU – Einfach Unnötig?" – NEOS fahren in FPÖ Hochburgen
Missionarisch: NEOS-Chefin Meinl-Reisinger konfrontiert auf ihrer EU-Wahlkampftour Kritiker.
"EU – Einfach Unnötig" lautet der Name der neuen Kampagne von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Der Titel ist das genaue Gegenteil des eigentlichen Programms. Auf dieser Tour durch ganz Österreich will sie über die EU sprechen und aufklären, warum sie eben gar nicht "unnötig" ist.
Ziel: Wo die FPÖ daheim ist
Brisant sind dabei die konkreten Ziele ihrer Tour. Der Ausgangspunkt liegt in Wien, dann sollen die Hochburgen der FPÖ angepeilt werden. Angehalten wird in Orten, in denen die FPÖ die meisten Wähler hat. Dort wolle man aufklären und die Menschen von der Wichtigkeit eines starken Europas überzeugen. Damit richtet Meinl-Reisinger ihren EU-Wahlkampf gezielt gegen die freiheitliche Partei. Denn sie ist der Meinung, dass es ein Problem in Europa, in der EU und in Österreich mit der Zustimmung zur EU gebe. Die FPÖ würde die EU-Skepsis zudem nur bekräftigen. Ein weiteres Ziel der Tour sind Orte mit niedriger Wahlbeteiligung.
Aufklären und Ideen sammeln
Konkrete Gesprächsinhalte nimmt Meinl-Reisinger aus Umfragen. Die Österreicher haben eine klare Meinung, was in der EU alles falsch laufen würde. Dazu gehören auch die illegale Migration, die die Gesellschaft, Sozialsysteme und Menschen überfordere. Weiters spricht Meinl-Reisinger dabei auch die hohen Ausgaben der EU, die Korruption und die Bürokratie an.
Die NEOS-Chefin will auf der Tour weiters Ideen sammeln und diese dann in Brüssel einbringen. Nächste Priorität für Meinl-Reisinger: Bürger sollen unbedingt von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, auch wenn sie für eine andere Partei stimmen würden. Man müsse – so Meinl-Reisinger – den Menschen zeigen, dass ihre Mitbestimmung Sinn habe und wichtig sei.
Europäische Identiät stärken
Ein weiterer Punkt, über den die NEOS-Chefin mit den Menschen reden möchte, ist, inwieweit die EU für die Bürger demokratischer und attraktiver werden kann. Dabei erwähnt sie konkret die Vorstellung einer direkt gewählten Kommission, EU-weite Volksabstimmungen und Jugend- und Bürgerversammlungen. Auch ein Unionsbürgerpass anstelle des Reisepasses würde, ihrer Meinung nach, die Identität der EU stärken.