Putin-Erzfeindin Kaja Kallas
"Esse keine Russen" – Regierungschefin beichtet alles
Sie ist Putins Dorn im Auge: Estlands Regierungschefin Kaja Kallas sorgt mit einem kuriosen Social-Media-Geständnis für viel Wirbel und Verwunderung.
Kaja Kallas ist eine der größten Kritikerinnen von Kreml-Despot Wladimir Putin. Seine völkerrechtswidrige Invasion in der Ukraine bewirkte, dass die Spannungen zwischen Estland und Russland zugenommen haben. Kurz nach ihrem Besuch am Wiener Opernball im Februar setzte der Kreml die Estin sogar zur Fahndung aus.
Neubesetzungen in Nato und EU
Kallas gehört zum engeren Favoritenkreis, wenn es um die Erbe von Nato-Chef Jens Stoltenberg gilt – wobei hier der niederländische Premier Mark Rutte in der Pole-Position sein dürfte, "Heute" berichtete.
Jenen Staaten, die an Russland grenzen, darunter insbesondere Estland, ist Rutte nicht streng genug im Umgang mit dem Kreml. Kallas kritisierte in einem Podcast mit "Politico", dass Rutte der vierte Nato-Generalsekretär aus den Niederlanden wäre und meinte: "Dann stellt sich die Frage, ob es in der Nato Länder ersten und zweiten Ranges gibt."
Schmutzkübelkampagne gegen Kallas?
Neben der Nato gibt es auch einen zweiten lukrativen Posten, der dieses Jahr neu besetzt wird: Der Sessel des EU-Außenbeauftragten. Auch hier gehört Estlands Regierungschefin zum erweiterten Favoritenkreis, hochrangige europäische Beamte vermuten, dass sie Unterstützung vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron erhalten sollte.
Doch nicht alle wären von dieser Idee begeistert. Ein EU-Beamter, dessen Name anonym blieb, sagte zur Tageszeitung "Politico", dass die Idee, Kallas einen Posten als EU-Spitzendiplomatin zu geben, in einigen europäischen Hauptstädten "nach wie vor heikel sei".
"Isst Russen zum Frühstück"
"Ich glaube nicht, dass Frankreich und Deutschland dem zustimmen, aus denselben Gründen, für die sie keine Option für den Nato-Posten war", schilderte der Beamte und holte sogar noch weiter aus: "Nominieren wir wirklich jemanden für diese Position, der gerne Russen zum Frühstück ist?"
Die Aussage sorgte in Tallinn für viel Schmunzeln, auch bei Kallas höchstpersönlich, die einmal mehr bewies, dass sie viel Sinn für Humor hat. Auf X postete sie ein Foto von ihrem Frühstück und schrieb: "Mein Frühstück, liebe Politico-Leser." Zu sehen ist eine Schüssel mit Müsli, Joghurt und Heidelbeeren, daneben eine Tasse mit heißem Tee. Eine klare Ansage an den besorgten EU-Beamten...