Mann fast getötet

Escort sticht Wiener nieder, der hat genug vom Rotlicht

Weil sie sich gut mit dem Mann verstand, lud eine Prostituierte einen Freier zu sich nach Hause ein. Dort rammte sie ihm ein Messer in den Rücken.

Christian Tomsits
Escort sticht Wiener nieder, der hat genug vom Rotlicht
Die angeklagte Prostituierte mit ihrem Verteidiger Andreas Schweitzer (l.)
Denise Auer

Vor Gericht wirkte die junge Frau (23) geradezu zierlich, doch laut Anklage ist sie zu Furchtbarem fähig: Am österreichischen Nationalfeiertag (26. Oktober) soll eine gebürtige Deutsche in Wien einen 35-jährigen Programmierer mit einem Klappmesser versucht haben zu töten.

Nach Sex-Date stach sie mit Messer zu

Das Opfer hatte sie durch ihre Tätigkeit als Escortgirl kennengelernt. Nachdem er im Sommer ihre Dienste einmal in Anspruch genommen hatte, trafen sich beide im Herbst zufällig in einem Nachtlokal am Gürtel wieder. Auch dort ging es erst rein beruflich zur Sache, dann "verstand man sich auch privat recht gut", so die Staatsanwältin.

Gemeinsam kippte man erst reichlich Alkohol, machte sich dann zu ihr auf den Heimweg. Dort kippte jedoch plötzlich die Stimmung: Der Grund dürften Bemerkungen über den Ex-Freund der Angeklagten gewesen sein. Die Deutsche zückte daraufhin ein großes Klappmesser und rammte es dem Freier nach einer Rangelei viermal in den Rücken.

"Ich habe ihn nicht grundlos attackiert, sondern, weil er mich gestörte Schlampe genannt hat", behauptete sie. "Das stimmt nicht", entgegnete das Opfer, das durch die Stiche schwer verletzt wurde. Warum sie überhaupt ein Messer bei sich trage? "Ich hab immer Criminal Minds gesehen. Diese Serie hat mich ein bisschen paranoid gemacht. Ich hab hinter jeder Ecke einen Serienmörder vermutet."

Ich gehe sicher in kein Rotlicht-Lokal mehr
Opfer (35)
als Zeuge vor Gericht

Laut Gutachter ist die Frau zwar zurechnungsfähig, leide jedoch seit früher Jugend an einem Alkohol- und offenbar auch an einem Aggressionsproblem. Selbst in der Zelle tobte die Frau so massiv, dass durch die Speiseklappe hindurch über ihre U-Haft entschieden werden musste.

Das traumatisierte Opfer hat noch heute Angst vor Messern – und endgültig genug vom Rotlicht. "Ich gehe sicher in kein Lokal mehr." Die Geschworenen sprachen die Frau am Nachmittag vom Mordversuchs-Vorwurf frei. Das Urteil wegen absichtlich schwerer Körperverletzung: 4 Jahre Haft, nicht rechtskräftig.

Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine 23-jährige Escort-Girl hat einen 35-jährigen Programmierer in Wien bei sich zu Hause mit einem Klappmesser attackiert, nachdem sie sich zunächst gut verstanden hatten, aber die Stimmung plötzlich umschlug
    • Die Frau behauptet, sie habe aus Wut gehandelt, weil der Mann sie beleidigt habe, während das Opfer beteuert, dass dies nicht der Fall sei
    • Die Angeklagte wurde als zurechnungsfähig eingestuft, leidet aber offenbar an Alkohol- und Aggressionsproblemen
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