Szene

"Es war noch nie so geil in einer Pandemie zu leben"

Heute feiert das neue Programm von Christof Spörk Premiere im Wiener Stadtsaal. In "Heute" verrät der Kabarettist, was die Zuschauer erwartet.

Amra Duric
Teilen
Das neue Programm "Dahaam" von Christof Spörk feiert heute im Wiener Stadtsaal Premiere.
Das neue Programm "Dahaam" von Christof Spörk feiert heute im Wiener Stadtsaal Premiere.
Stadtsaal, Wolfang Hummer

Man kennt ihn aus der "Tafelrunde" oder "Dinner für Zwei". Heute gibt es den scharfsinnigen Wortwitz und musikalische Klänge von Christof Spörk im Stadtsaal zu sehen – und zu hören. Das neue Programm des Musikkabarettisten feiert Premiere. Was die Besucher und Besucherinnen in "Dahaam" erwartet und warum es noch nie so geil war in einer Pandemie zu leben, erzählt der 49-Jährige im Gespräch mit "Heute".

Nachdem die wenigen Vorpremieren laut Spörk gut angekommen sind, hat er vor der heutigen Premiere keine Angst. "Ein wenig aufgeregt bin ich aber schon", so der gebürtige Steirer. "Dahaam ist wie ein Kaleidoskop rund um das Thema Dahaam. Die Art wie wir leben, oder auch zu Hause arbeiten. Es geht aber auch um die Klimakrise und wie viele Spielzeuge aus China das Kind noch braucht."

"Ich will nicht über Nehammer Witze machen"

Wie die meisten war Spörk durch die Pandemie gezwungen viel Zeit "Dahaam" zu verbringen. "Ich habe mich gefragt, wie Wutresistent man als Vater von vier Kindern sein kann und bin zum Entschluss gekommen, dass es noch ausbaufähig ist." 20 Jahre lang hat der gebürtige Steirer in Wien gewohnt. Mittlerweile ist er im Burgenland "Dahaam". "In Krisenzeiten ist das Land viel resistenter. In beengten Räumlichkeiten in Quarantäne zu sitzen, stelle ich mir sehr schwierig vor."

"Es war noch nie so geil in einer Pandemie zu leben. Uns geht es gut und wir sind in einer privilegierten Situation, wo Selbstmitleid fehl am Platz ist. Für Pflegepersonal war es arg. Die haben Heroisches geleistet."

Anfangs war auch die Pandemie für den Künstler schwierig. "Natürlich hat man Existenzängste. Aber als ich mit meiner Familie im Garten am üppig gedeckten Tisch saß und meine Tochter gemeint hat, dass alles so schrecklich ist, habe ich zu ihr gesagt: Es war noch nie so geil in einer Pandemie zu leben. Uns geht es gut und wir sind in einer privilegierten Situation, wo Selbstmitleid fehl am Platz ist. Für Pflegepersonal war es arg. Die haben Heroisches geleistet. Meine Frau ist aus Kuba. Wenn man vergleicht, wie Kubaner auch schon vor der Pandemie leben musste, dann haben wir eigentlich gar keine Krise."

Spörk, der Politikwissenschaften studiert hat, lässt im neuen Programm die Politik eher im Hintergrund auftreten. "Ich habe versucht das Programm frei von der Tagespolitik zu gestalten. Ich will nicht über Nehammer Witze machen. Das überlasse ich gerne anderen." Von der Politik will sich der Kabarettist seine Witze auch nicht vorgeben lassen. "Meine Tochter ist acht Jahre alt und hat inzwischen acht Bundeskanzler erlebt. Sie glaubt wahrscheinlich sie bekommt zu jedem Geburtstag einen neuen Kanzler."

Auf der Bühne lässt sich Spörk erstmals vom passionierten Schlagzeuger und schlagfertigen Bassisten Alberto Lovison begleiten. "Wir werden unter anderem ein Rasenroboterlied aus der Sicht des Rasenroboters spielen. Auf diese Art bin ich politisch aktiv." Und was ist für den Kabarettisten jetzt eigentlich "Dahaam"? "Familie und Wohlfühlen. Es ist für mich kein ethnischer oder geografischer Begriff."

1/8
Gehe zur Galerie
    Silvia Schneider und Robert Kratky plauderten in "Romina Backstage" über Weihnachten.
    Silvia Schneider und Robert Kratky plauderten in "Romina Backstage" über Weihnachten.
    Sabine Hertel