Wien

"Es tröstet, den Verstorbenen auf Gräbern nahe zu sein"

Viele Menschen spenden ihren Leichnam der Wissenschaft. Kardinal Schönborn spricht von Leib und Seele als religiöses Gut und dankt den Mutigen.

Christoph Kardinal Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Helmut Graf

In den kommenden Tagen gehen viele Menschen auf die Friedhöfe. Sie besuchen die Gräber ihrer Lieben. Es tröstet, auf diese Weise den Verstorbenen nahe zu sein. Aber nicht alle, die sterben, werden in einem Grab oder einer Urne beigesetzt.

Wiener unterstützen Wissenschaft

Manche vermachen ihren Körper der Wissenschaft. Ich war überrascht zu lesen, wie viele eine solche Verfügung treffen. In Wien sollen es etwa 40.000 Menschen sein, so viele wie sonst nirgends auf der Welt.

Die menschliche Anatomie

Gestern Abend fand in der Votivkirche der jährliche Gedenkgottesdienst für die Personen statt, die ihre sterblichen Überreste der medizinischen Forschung gewidmet haben. Am Leichnam lernen die Studierenden die Anatomie des Leibes. Wissenschaftler können neue Erkenntnisse über Krankheiten gewinnen.

Darf man das?

Lange war es umstritten, ob Leichen seziert werden dürfen. Religiöse Gründe sprachen dagegen. Der Leib soll unversehrt bleiben. Doch setzte sich die Überzeugung durch, dass es dem Wohl der Lebenden dient, wenn am Körper von Verstorbenen geforscht werden darf.

Ein Dank an die Spender

Die zahlreichen Teilnehmer am gestrigen Gottesdienst haben ihren Dank zum Ausdruck gebracht. Medizin und Religion – beide dienen dem ganzen Menschen, Leib und Seele.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS