Penis-Fotos

"Es ist Alltag": So kommen Dick-Pics auf Kinder-Handys

Die Regierung streitet um ein Gesetz. Währenddessen bekommt jedes fünfte Mädchen solche Fotos zugeschickt.

Newsdesk Heute
"Es ist Alltag": So kommen Dick-Pics auf Kinder-Handys
Leider kein Einzelfall: Viele Teenager bekommen von Nacktfotos Angstzustände
iStock ("Heute"-Montage)

Soziale Medien verändern auch unsere Sexualität. Es ist eine weitere große Herausforderung für die Jungen, ihren Eltern aber auch den Gesetzgeber. Aktuell streiten ÖVP und Grüne um den "Dick-Pic"-Paragrafen. Wie sollen Menschen bestraft werden, die ungefragt Fotos ihrer Genitalien an andere verschicken?

"Heute" fragt eine Expertin: Beschreiben Sie uns bitte dieses Phänomen: "Unsere Kinder bekommen auf einmal ein Foto von einem Penis – etwa auf Snapchat. Damit leben die Kids. Das ist deren Alltag", sagt Denise Schiffrer-Barac, Leiterin der Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark.

Das passiert, sobald sie Zugang zu sozialen Medien haben"

Das Kind – meist sind es die Mädchen – können wenig dagegen unternehmen. Schiffrer-Barac: "Das passiert, sobald sie Zugang zu sozialen Medien haben." Nachsatz: Egal, welches der vielen Medien sie nutzen.

Verschickt werden die Pics an Schulkolleginnen oder etwa innerhalb von Chat-Gruppen. Meist kommen die Fotos aber von Fremden, "da ist die Hemmschwelle kleiner." Aber: Je normaler das Verschicken solcher Fotos in unserer Gesellschaft wird, desto stärker sinkt die Hemmschwelle.

Jedes dritte Mädchen betroffen!

Die Zahlen zeigen, wie groß das Problem ist. Eine Studie von SOS-Kinderdorf zeigt: Jedes dritte Mädchen (11 bis 18 Jahre) hat bereits ungefragt Dick-Pics bekommen. Nur etwa fünf Prozent haben aktiv um diese Nacktfotos gebeten – die allermeisten wollen sie definitiv nicht.

Diese Umfrage stammt aus dem Jahr 2018. Die Zahlen sind seitdem deutlich gewachsen.

Kinder bekommen Angstzustände

Ein "Penis-Foto" am Handy ist kein Kavaliersdelikt. Es kann viel Schlimmes auslösen, erklärt die Expertin im "Heute"-Talk: "Betroffene können Angstzustände bekommen. Oder aber die Flut an Fotos bewirkt, dass Kinder denken, es sei normal."

Denise Schiffrer-Barac appelliert an die Eltern: Man muss den Kindern den Umgang mit dieser unangenehmen Situation erklären. Die Tipps der Expertin: "Für mich zählen die drei „B“s: begleiten, besprechen, beschützen."

Konkret bedeutet das: "Sobald Kinder so ein Foto bekommen, müssen Eltern ihnen beibringen, wie man vernünftig damit umgeht. Zunächst einmal sollte man den Sender blockieren und das Foto auch löschen. Die Kinder müssen wissen, was da geschieht – man muss ihnen eine Anleitung geben." Kinder müssen auch verstehen, dass das nicht normal ist.

Internet ist kein rechtsfreier Raum

Wir müssen alle akzeptieren, dass die "gute, alte Zeit" ohne soziale Medien nicht mehr existiert, "wir können das Digitale nicht mehr wegdenken. Aber es braucht klare Regeln, es ist kein rechtsfreier Raum – das muss jeder verstehen."

Schiffrer-Barac wurde von ihren Kindern zu einem Selbstversuch gedrängt. Der zeigt, wie leicht man selbst Opfer wird: "Sie haben mir empfohlen, mich auf Snapchat anzumelden. Innerhalb kurzer Zeit haben mich Hunderte Menschen 'geaddet'. Die könnten mir sofort ungefragt Fotos schicken."

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