"Es hält sich doch eh keiner an Wahlversprechen"

Es sind nur mehr wenige Tage, am Sonntag wird gewählt. Überall wird heftig diskutiert. Haben die Österreicher ihre Wahlentscheidung bereits getroffen?"Heute" hat sich neben der Wiener Staatsoper umgehört.

"Taktische Wahl"

Für Marius (22) war es eher eine "taktische Wahl gegen die FPÖ".  Er hat seine Stimme schon per Briefwahl abgegeben. Genauso wie Maximilian (25), er hat die Wahlkarte am Samstag in den Briefkasten geworfen. Gisela, Elisabeth und Lukas haben noch nicht gewählt, wissen aber schon fix, bei welcher Partei sie ihr Kreuz am Stimmzettel machen werden.

Welche Faktoren sind ausschlaggebend?

Auf die Frage, wie die Menschen zu ihrer Entscheidung gekommen sind und ob es spezielle Faktoren für die Entscheidungsfindung gegeben hat, bekommen wir unterschiedliche Antworten. Nur für die Wenigsten haben die TV-Duelle noch einmal etwas verändert.

Priorität für Gisela (77) ist die Kommunikationskultur der Parteien: "Die Möglichkeit miteinander zu reden – was mir bei ganz vielen abgeht – das wäre für mich wichtig." Für Elisabeth (65) geht es um die Ideologie: "Ich habe eine Grundeinstellung und wenn ich die irgendwo finde, passts!" sagt sie ins "Heute"-Mikro.

Für Maximilian (25) hat das Hochwasser eine Rolle in der Entscheidungsfindung gespielt, schlussendlich ließ er sich dann aber von seinem Bauchgefühl leiten. Marius (22) und Lukas wollen sich mit ihrer Wahl gegen bestimmte Parteien stellen und so für Veränderung sorgen.

Sind die Parteien glaubwürdig?

Zum Schluss stellten wir noch die Frage, ob die Menschen glauben, dass die Parteien ihre Wahlversprechen halten werden. Ganz konkret ging es um das Versprechen, dass die Österreicher wieder "mehr Netto vom Brutto" bekommen. Keiner der Befragten glaubt wirklich daran: "Wir wissen ja eh, wie genau sie sich dann immer dran halten" sagt Maximilian schmunzelnd.

Welche Wahlversprechen tatsächlich umgesetzt werden (oder auch nicht), wird sich erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Es bleibt jedenfalls spannend im Rennen um das Kanzleramt und die neue Regierung. Die Entscheidung steht - zumindest in den meisten Köpfen - aber jetzt schon fest.