Sintflut-Unwetter im Land
Es gibt keine Straßenverbindung nach Vorarlberg mehr
Am Freitag wüteten heftige Unwetter in Niederösterreich und am Arlberg. Innerhalb kürzester Zeit fiel enorm viel Regen, Sturzfluten rissen alles mit.
Die anhaltende Hitzewelle geht mit Donnergrollen zu Ende. Laut den Angaben der Unwetterzentrale UWZ stellt sich die Wetterlage gravierend um. Bereits am Freitag kam es zu kräftigen Gewittern, die in Niederösterreich und am Arlberg schwere Schäden angerichtet haben.
Hagel-Gewitter traf Hollabrunn
Über Hollabrunn hat am Freitag ein Gewitter "in kurzer Zeit über 80 l/m² Regen abgeworfen", so Meteorologe Manuel Oberhuber auf X. Autofahrer suchten samt ihren Fahrzeugen vor der Gewitterzelle Schutz IM Bahnhof – Anrainer flüchteten in ihre Häuser und Wohnungen.
Wie Reisende gegenüber "Heute" berichteten, waren Starkregen und Hagel zeitweise so stark, dass ein in den Bahnhof einfahrender Zug evakuiert werden musste. Rund 50 Feuerwehren und 2 Katastrophenhilfsdienst-Züge standen im Weinviertel Einsatz.
Sturzflut fegt durch St. Anton am Arlberg
Ähnliches geschah auch im Westen: "Ein stationäres Gewitter hat am Arlberg über 80 l/m² Regen gebracht", meldete Meteorologe Manuel Oberhuber auf X. Die Folgen dieser massiven Niederschläge waren auch hier enorm. In St. Anton am Arlberg war der Starkregen so heftig, dass nicht nur zahlreiche Häuser überflutet wurden, sondern auch abzurutschen drohten. Muren und eine Sturzflut rauschten durch den Ort.
Zahlreiche Videos in den Sozialen Medien zeigen die Urgewalt der Wassermassen. Einige Menschen retteten sich auf die Dächer ihrer Gebäude.
Zwei Fahrzeuge wurden aus dem Ort mitgerissen und in die Rosanna gespült. Erst hunderte Meter weiter unterhalb kamen sie mitten in dem Bach zu liegen. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich noch Personen in den Autos befinden, mussten Feuerwehr und Wasserrettung anrücken.
Die Spezialisten kletterten dann in die völlig demolierten Pkw Autos, wenige Zentimeter neben ihnen die reißende Hochwasser-Flut. Glücklicherweise kamen keine Personen zu schaden.
Keine Straßenverbindung nach Vorarlberg mehr
Die Arlbergpass-Straße musste Freitagabend erneut gesperrt werden. Auf Vorarlberger Seite mussten in Stuben am Arlberg drei Häuser vorübergehend evakuiert werden, kurz vor der Passhöhe wurde die Landesstraße teilweise weggerissen. Das meldet Landesrat Christian Gantner (VP) auf Facebook.
Unwetter zerstören Straßenverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg
Der Politiker weiter: "Weit aus schlimmer hat es jedoch die Gemeinde St. Anton auf der Tiroler Seite des Arlbergs getroffen. [...] Den Bewohnerinnen und Bewohner, sowie unseren Kameradinnen und Kameraden der Einsatzkräfte wünschen wir viel Kraft und alles Gute!"
Da sowohl der Arlbergtunnel aufgrund von Sanierungsarbeiten und die Silvretta-Straße ebenfalls aufgrund eines Murenabganges gesperrt sind, gibt es aktuell keine direkte Straßenverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg. Ausweichen ist laut Angaben der Vorarlberger Landesregierung nur großräumig über das Lechtal bzw. Deutschland möglich.
Auf den Punkt gebracht
- Heftige Unwetter in Niederösterreich und am Arlberg haben schwere Schäden verursacht, darunter Sturzfluten, die Autos mitgerissen und Häuser überflutet haben
- Die massive Niederschläge führten zu Evakuierungen, Straßensperrungen
- Es gibt aktuell keine direkte Straßenverbindungen zwischen Tirol und Vorarlberg