Netanjahu gibt zu
"Es gelingt uns nicht, zivile Opfer zu minimieren"
"Jeder Tod eines Zivilisten ist eine Tragödie", sagt Israels Premier Benjamin Netanjahu. Dennoch gelinge es nicht, diese Zahl klein zu halten.
Die israelischen Streitkräfte versuchen nach Angaben der Regierung, den Militäreinsatz im Gazastreifen mit einem Minimum an zivilen Opfern zu beenden. "Das versuchen wir, aber leider gelingt es uns nicht", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsender CBS. "Jeder Tod eines Zivilisten ist eine Tragödie. Wir versuchen alles in unserer Macht Stehende zu tun, um Zivilisten aus der Gefahrenzone zu bringen, während die Hamas alles tut, um sie dort festzuhalten."
Nach dem von Kämpfern der islamistischen Terrororganisation Hamas im Süden von Israel verursachten Massaker mit rund 1200 Opfern flog das israelische Militär zahlreiche Luftangriffe auf den Gazastreifen und rückte mit Bodentruppen in die abgeriegelte Region ein. Bei den Kämpfen kamen nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 11'000 Menschen ums Leben. International wächst angesichts der zivilen Opfer die Kritik am Vorgehen der israelischen Streitkräfte. Das israelische Militär wirft der Hamas wiederum vor, Angriffe aus Wohngebieten und Krankenhäusern heraus zu starten und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.
Vier Tote bei Schießerei
Bei einer Schießerei an einer Kontrollstelle im Westjordanland sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte vier Menschen getötet worden. Israelische Soldaten und Polizisten hätten drei mutmaßliche Terroristen der islamistischen Hamas aus Hebron an dem Checkpoint nahe Jerusalem erschossen, teilte das Militär am Donnerstagabend mit. Die Angreifer hätten einen Angriff auf die israelischen Truppen geplant. Bei der Schießerei kam auch ein israelischer Soldat ums Leben.