Tierische Opfer

Ertrunkene Igelmütter lassen hilflosen Nachwuchs zurück

Die Opfer der vergangenen Unwetter sind meist klein und unauffällig. Die Pfotenhilfe in Lochen verpflegt so viele Igelkinder wie noch nie.

Ertrunkene Igelmütter lassen hilflosen Nachwuchs zurück
Die kleinen Stachelbällchen müssen fast rund um die Uhr gefüttert werden.
©Pfotenhilfe

Dauerregen, Hochwasser, Überschwemmungen und Kälte setzten auch den Wildtieren in den letzten Wochen zu. Besondere Verlierer sind allerdings die Igel, die weder gute Schwimmer noch besonders widerstandsfähig bei tagelanger Futtersuche sind. Vor allem viele Igelmütter wurden nicht nur Opfer des Straßenverkehr oder Mäharbeiten, sondern mussten durch die Unwetter auch elendig ertrinken.

Verzweifelter Nachwuchs

Die Pfotenhilfe in Lochen musste zwar auch selbst ihre Grundstücke vor den Wassermassen schützen, doch der Tierschutz steht auch in Katastrophenzeiten an erster Stelle, weshalb besonders viele Igelkinder zur Betreuung an den Hof kamen, weil sie halbverhungert und verwirrt in den Gärten gefunden wurden.

Während und nach dem verheerenden Hochwasser waren es auffällig viele, zudem berichteten die Finder von ertrunkenen erwachsenen Igeln, die etwa in Wassergräben gefunden wurden
Johanna Stadler
Pfotenhilfe Chefin

Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler muss die Kleinsten auch mit nach Hause nehmen, weil sie fast rund um die Uhr gefüttert werden müssen. Einige schaffen es nicht, aber die große Mehrzahl kann mit viel Wärme und teils noch Ersatzmilch mit der Spritze wieder aufgepäppelt werden.

Die Kleinen müssen den Winter über in sicheren und frostfreien Behausungen der Pfotenhilfe durchgefüttert werden, ehe sie im Frühling ausgewildert werden können.

Auf den Punkt gebracht

  • Die Pfotenhilfe in Lochen verpflegt derzeit eine Rekordzahl an Igelkindern, die durch die jüngsten Unwetter ihre Mütter verloren haben
  • Trotz eigener Schutzmaßnahmen gegen die Wassermassen steht der Tierschutz an erster Stelle, und viele der halbverhungerten und verwirrten Igeljungen werden nun rund um die Uhr betreut und aufgepäppelt, um im Frühling ausgewildert zu werden
red, tine
Akt.