Sachsen-Anhalt
Erstmals gewinnt AfD-Kandidat Bürgermeisterwahl
Die AfD in Sachsen-Anhalt gilt laut Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem. Nun stellt sie den ersten Bürgermeister einer Stadt.
Es war schon lange abzusehen, nun ist es wirklich passiert: Erstmals hat ein Kandidat der AfD (Alternative für Deutschland) Eine Oberbürgermeisterwahl für sich entschieden. Gelungen ist das der rechtsextremen Partei nicht in einem kleinen Örtchen, sondern in der 40.000-Einwohner-Stadt Pirna (Sachsen-Anhalt). Tim Lochner (53) holte sich mit 38,54 Prozent den Sieg – was wegen des Wahlmodus für das Amt ausreicht.
Großer Vorsprung
Rund sieben Prozent beträgt sein Vorsprung Kathrin Dollinger-Knuth (CDU) und rund acht Prozent zum Freie-Wähler-Kandidaten Ralf Thiele. Eigentlich sollte ein gemäßigter Kandidat Lochners Wahlsieg verhindern, die Parteien links der Mitte zogen deshalb sogar ihre Kandidaturen zurück und unterstützten Dollinger-Knuth.
Zwischen CDU und Freien Wählern konnte jedoch keine Einigung erzielt werden. Und so triumphiert nun Lochner, der formell kein AfD-Mitglied ist, im 2. Wahlgang als lachender Dritter.