Warnung vor nächster Pandemie
Erstes Land führt Impfung gegen Vogelgrippe ein
Finnland stellt nun ein Impfangebot auf freiwilliger Basis bereit – aber nur eine bestimmte Personengruppe.
Ursprünglich war die Vogelgrippe – wie der Name schon sagt – eine Erkrankung unter Vögeln. Doch Ende März trat die Infektion erstmals bei Milchkühen und Menschen in den USA auf. Obwohl sich die Betroffenen von den grippeähnlichen Symptomen wieder gut erholten, grassiert derzeit die größte je dokumentierte Vogelgrippe-Welle, die auch Experten grübeln lässt.
Auf Influenza-Pandemie besser vorbereitet als auf Corona
Vorsicht sei jedenfalls geboten. Aber die Welt sei besser auf Influenza vorbereitet, als wir es auf Corona waren, sagte Virologe Florian Krammer im "Heute"-Interview. "Erstens kann man schnell Impfstoffe herstellen, und zwar indem man einfach die Produktion von saisonalen Influenzaimpfstoffen auf H5N1 umstellt. Das sind herkömmliche, inaktivierte Virusimpfstoffe. Zweitens sollten antivirale Medikamente, die wir ja für Influenza haben, auch gegen H5N1 funktionieren. Die Frage ist nur, wie viel davon kann man in kurzer Zeit herstellen."
Impfung nur für Risikogruppe
Dass das Virus auf andere Tiere überspringt, ist jedoch nicht neu. Das wandlungsfähige H5N1-Virus infizierte bereits Katzen, Otter oder Nerze. Auch in Finnland gab es immer wieder Ausbrüche auf Vogel- und Nerzfarmen. Um jene Menschen zu schützen, die dort arbeiten, gibt es für sie nun ein freiwilliges Impfangebot. Wie gut die Impfung schützt, ist derzeit schwer abzuschätzen, weil es so wenige erkrankte Menschen gibt. Zulassungsstudien hätten jedoch gezeigt, dass die Impfung eine schützende Immunreaktion auslöst.