Nach Gerichtsurteil

Erster Topklub will bei Super League mitmachen

Seit einem Urteilsspruch des Europäischen Gerichtshofs am Donnerstag ist die Super League plötzlich wieder ein Thema. Ein Klub hat bereits Interesse. 

Sport Heute
Erster Topklub will bei Super League mitmachen
Aurelio de Laurentiis, Präsident des SSC Napoli, hat schon Interesse an der Super League.
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Die Bombe platzte am Donnerstagvormittag. Das Gericht in Luxemburg entschied gegen die UEFA und zugunsten der Sportmarketingagentur A22, die vom ehemaligen RTL-Boss Bernd Reichart geführt wird. Demnach muss die UEFA weitere Bewerbe außerhalb des Dachverbands zulassen und darf daran teilnehmenden Vereinen und deren Kicker nicht mit Sanktionen bedrohen. Dem europäischen Verband wurde untersagt, seine Monopolstellung auszunutzen. 

Durch das Urteil sei die Einführung der sogenannten Super League zwar noch lange nicht fix, die Türe ist jedoch offen. Das nützte die Sportagentur auch gleich, um ihr Modell vorzustellen. 64 Männer- und 32 Frauen-Teams sollen daran teilnehmen. Bei den Männern ist eine dreistufige Liga mit Auf- und Abstieg geplant, der Zugang ist im Gegensatz zum ersten, gescheiterten, Versuch vor zweieinhalb Jahren offen. Das große Plus dabei: Alle Spiele sollen mittels Streaming-Plattform kostenlos verfügbar sein. Finanziert wird alles über Werbung und durch internationale Partner aus Europa und den USA. 

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    Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
    Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
    IMAGO/Pressinphoto

    Erster Topklub will mitmachen

    Die Begeisterung für den Bewerb hat sich jedoch in Grenzen gehalten. Waren beim ersten Versuch im April 2021 noch zwölf Vereine aus England, Spanien und Italien daran beteiligt, so sind nur Real Madrid und der FC Barcelona übrig geblieben. Trotz des Gerichtshof-Urteils hagelte es am Donnerstag Absagen. Nicht nur von Bayern München, Borussia Dortmund und Paris St.-Germain, die ohnehin stets gegen die europäische Eliteliga waren, sondern auch von den englischen Spitzenvereinen – mit Ausnahme von Liverpool und Arsenal, die keine Stellungnahme abgegeben haben –, sowie von spanischen Topklubs wie Atletico Madrid oder Sevilla. 

    Allerdings hat nun ein erster Topklub sein Interesse am neuen Wettbewerb bekundet: Italiens Sensationsmeister Napoli. "Ich habe mit Florentino Perez (Real-Präsident, Anm.) gesprochen und wir sind uns einig, dass wir uns mit anderen Unternehmern treffen werden, um über zukünftige Pläne zu sprechen", meinte Klub-Präsident Aurelio De Laurentiis gegenüber dem "Corriere dello Sport". "Der Fußball wird von alten Leuten ohne Visionen verwaltet", schob der 74-Jährige hinterher. 

    Machen Klubs doch mit?

    Napoli könnte nicht der einzige Interessent sein, wie Reichart gegenüber "El Partidazo de COPE" meinte. Der Deutsche meinte, dass "einige der Vereine, die heute ,Nein´ gesagt haben, mich angerufen haben, um es zu erklären: ,Wir sagen Nein, aber wir sind hier´", fügte der Geschäftsführer von A22 an. "Geben Sie den Vereinen Zeit und lassen Sie uns die Vereine überzeugen. Wir sind nicht hier, um Mauern zu errichten. Wir sind hier, um zu vereinen, nicht um zu spalten", meinte Reichart weiter. Namen von Vereinen wollte er freilich nicht nennen. 

    red
    Akt.