Diktatur öffnet sich wieder
Erste Touristen in Nordkorea seit der Pandemie
Während der Pandemie riegelte der nordkoreanische Diktator die Grenzen ab. Jetzt reisen wieder erste Besucher nach Pjöngjang.
Nordkorea öffnet sich erstmals seit Beginn von Corona wieder für ausgewählte Touristen. Eine russische Gruppe dürfte in Kürze die erste Touristen-Gruppe sein, die seit Beginn von Covid-19 in Nordkorea einreisen darf. Das Land hatte mit Beginn der Pandemie die Grenzen zu China und Russland komplett dichtgemacht. Diese Länder gelten als die einzigen Verbündeten des Kim-Regimes.
Jetzt empfängt Kim Jong-Un aber wieder Gäste in seinem Land, wie eine russische Provinzbehörde verlauten lässt. Im Rahmen einer viertägigen Reise sollen demnach russische Touristen von Wladiwostok aus nach Nordkorea reisen, wie die Nachrichtenagentur Reuters vermeldet.
Reise "unter besonderen Umständen"
Neben einem Besuch in der Hauptstadt Pjöngjang sollen die Besucher auch ein Skigebiet besuchen, wie der Reiseplan der Ferienagentur zeigen soll. Laut Simon Cockerell, dem Geschäftsführer der chinesischen Reiseagentur Koryo Tours, finde die Reise unter "besonderen Umständen" statt - dass wieder erste Touristen empfangen werden, werte er aber als positives Zeichen.
Nordkorea, das während der COVID-19-Pandemie einige der strengsten Grenzkontrollen weltweit durchführte, hat seine Grenzen noch nicht wieder vollständig für ausländische Besucher geöffnet. Der Empfang der russischen Reisegruppe folgt einem Gipfeltreffen zwischen Kim Jong-Un und Wladimir Putin, seit dem die Langzeit-Diktatur Russland auch mit Artilleriegeschossen beliefert.
So viel verdient Nordkorea mit dem Tourismus
Der Tourismus, einer der wenigen von den westlichen Sanktionen nicht betroffenen Wirtschaftssektoren, verzeichnete im Jahr vor der Pandemie einen starken Zustrom chinesischer Touristen. Dieser Zustrom könnte Nordkorea im Jahr 2019 laut NK News zusätzliche Einnahmen von schätzungsweise 175 Millionen US-Dollar beschert haben.