Vor Schlager-Partie

Erst Mobbing-Vorwurf, nun hofft Türkei auf 19-Jährigen

Österreich trifft im EM-Achtelfinale auf die Türkei. Die Hoffnungen beim ÖFB-Gegner liegen auf dem 19-jährigen Arda Güler, dem "Messi der Türkei".

Sport Heute
Erst Mobbing-Vorwurf, nun hofft Türkei auf 19-Jährigen
Österreich-Gegner Türkei baut auf Arda Güler (19).
Imago Images

Erst 19 Jahre ist der 2005 geborene türkische Jungstar alt, und schon ruhen die Hoffnungen eines ganzen Landes auf den Schultern des Offensivspielers. Güler wird eine große Zukunft vorausgesagt – wenig überraschend, kickt der Linksfuß doch seit letztem Sommer für Real Madrid. Der Klub des aktuell verletzten ÖFB-Teamkapitäns David Alaba legte stolze 20 Millionen Euro für den damals 18-Jährigen auf den Tisch.

Kein Wunder, wird Güler doch eine ganz große Zukunft vorausgesagt, als "Messi der Türkei" bezeichnet. Erste Talentproben gab der Linksfuß bereits ab, mit sechs Toren in zehn Liga-Spielen für Real. Und auch bei der Europameisterschaft glänzte Güler bereits mit einem Treffer beim 3:1-Auftaktsieg der Türken gegen Außenseiter Georgien.

Österreich gegen Niederlande – die Noten

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    Österreich schlägt Holland 3:2, sichert sich den Gruppensieg. Die ÖFB-Stars in der Einzelkritik.
    Österreich schlägt Holland 3:2, sichert sich den Gruppensieg. Die ÖFB-Stars in der Einzelkritik.
    Reuters

    Mobbing-Vorwürfe

    Allerdings stand Güler auch im Mittelpunkt einer regelrechten "Staatsaffäre". Denn zwischen dem 19-Jährigen und Trainer Vincenzo Montella soll der Haussegen schief hängen. Es gab sogar Mobbing-Vorwürfe gegen den italienischen Coach, der Güler im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal zunächst nicht von Beginn an brachte, lediglich für 20 Minuten einwechselte.

    Es tauchte auch ein Video auf, das aus dem Training der Türken stammte. Darauf ist zu sehen, wie sich Güler ein Trikot anziehen möchte, Montella ihm das Shirt aber aus der Hand reißt. Das sei Mobbing, hagelte es schnell Kritik in der Türkei. Montella und der türkische Verband rechtfertigten sich dann, Güler sei angeschlagen gewesen, habe Leisten-Probleme gehabt. "Die in dem Video gezeigte Übung lag nicht in dem ausgemachten Rahmen, deshalb bekam er als Vorsichtsmaßnahme ein eigenes Trainingsprogramm", erklärte der Verband, ergänzte weiter: "Wir möchten daran erinnern, dass jeder Bürger mit gesundem Menschenverstand, dessen Herz für die türkische Nationalmannschaft schlägt, sich nicht auf Vorwürfe einlassen sollte."

    Stattdessen se die Kritik am Teamchef eine "böswillige und schmutzige Kampagne. Wir haben vollstes Vertrauen in unseren Trainer und unsere Mannschaft", hieß es weiter. Trotzdem war der Wirbel groß. Dass Güler im finalen Gruppenspiel gegen Tschechien von Beginn an ran durfte, konnte die Wogen nur leicht glätten. Die Türkei siegte letztendlich mit 2:1, schnappte sich Platz zwei in der Gruppe F.

    Alle Blicke auf Güler

    Güler trägt jedenfalls die Hoffnungen eines ganzen Landes auf seinen Schultern, ist er doch mit 19 Jahren und 114 Tagen der jüngste Spieler, der bei seinem EM-Debüt auch gleich traf. Die Reaktionen auf den vermeintlichen Trainings-Zwist zeigen auch, welch große Erwartungen in den Jungstar gesteckt werden.

    Kapitän Hakan Calhanoglu ist gegen Rot-Weiß-Rot gesperrt, genauso wie Abwehrchef Samet Akaydin. Umso mehr werden die Blicke auf Güler gerichtet sein. Den 19-Jährigen nicht aufzustellen, kann sich Montella wohl nicht erlauben...

    red
    Akt.
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