Jemen

Erneut großer Militärschlag gegen Huthi-Miliz

Die Huthi-Miliz hat nach Beginn des Gaza-Krieges eine Bedrohungslage im Roten Meer geschaffen – und gefährdet damit eine wichtige Schiffsroute.

Erneut großer Militärschlag gegen Huthi-Miliz
Die USA und Großbritannien spannen zusammen: Ein Typhoon FGR4 der Royal Air Force startet.
IMAGO/Newscom / EyePress

Die USA und Großbritannien haben mit der Unterstützung weiterer Verbündeter erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Bei einem koordinierten Militärschlag am Montag seien acht Standorte der vom Iran unterstützten Huthi attackiert worden, teilten die Verbündeten in einer gemeinsamen, vom Pentagon veröffentlichten Erklärung mit. Ziel der Angriffe seien unter anderem ein unterirdisches Waffenlager, Raketensysteme und Abschussrampen der Huthi gewesen.

Die Miliz greift seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas immer wieder Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel an. Nach Pentagon-Angaben waren es seit Mitte November mehr als dreißig Schiffe. Angesichts der Gefahren meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Das hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Militärschläge sollen die Huthi schwächen

Erklärtes Ziel der USA und ihrer Verbündeten ist es, die militärischen Fähigkeiten der Huthi zu schwächen. Ein hochrangiger Vertreter der US-Armee sagte, man gehe davon aus, dass der jüngste Schlag gegen die militanten Islamisten erfolgreich gewesen sei. Dabei kamen nach seinen Angaben Marschflugkörper vom Typ Tomahawk sowie Kampfjets zum Einsatz. Australien, Bahrain, Kanada und die Niederlande hätten mit Geheimdienstinformationen und Überwachungsmassnahmen unterstützt.

In der gemeinsamen Erklärung hieß es: "Unser Ziel bleibt es, die Spannungen zu deeskalieren und die Stabilität im Roten Meer wiederherzustellen, aber lassen Sie uns unsere Warnung an die Huthi-Führung wiederholen: Wir werden nicht zögern, die Menschenleben und den freien Fluss des Handels auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt (...) zu verteidigen."

Zweiter Schlag binnen zwei Wochen

Es handelt sich um den zweiten koordinierten Militärschlag dieser Größenordnung binnen knapp zwei Wochen. In der Nacht zum 12. Jänner hatte es bereits eine ähnliche Militäraktion der USA und Großbritanniens mit der Unterstützung Verbündeter gegeben: Damals waren knapp 30 Stellungen der Huthi angegriffen worden. In den Tagen danach folgten weitere eigenständige Angriffe des US-Militärs auf Huthi-Stellungen. Die militant-islamistische Gruppe attackiert dennoch weiter Schiffe im Roten Meer. Auch am Montag reklamierte sie einen Angriff auf den US-Frachter "Ocean Jazz" für sich. Das Pentagon wies diese Behauptung aber als falsch zurück.

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