"Schoafe Russin"
Ermittlungen zu Ibiza-Video – jetzt packt Lockvogel aus
Fünf Jahre nach dem Ibiza-Video dauern die Ermittlungen weiter an. Nun packt die vermeintliche Oligarchennichte gegenüber den Behörden aus.
Das Ibiza-Video war wohl einer der größten heimischen Polit-Skandale und bracht den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu Fall. Auch fünf Jahre nach Bekanntwerden der Videofalle in einer verwanzten Villa dauern die Ermittlungen gegen die vermeintliche russische Oligarchennichte weiterhin an. Die Staatsanwaltschaft Wien führt ein Ermittlungsverfahren gegen die Lettin Una S., der konkret Dokumentenfälschung vorgeworfen wird.
Wie die "Krone" am Sonntag berichtet, wurde die 41-Jährige, die Strache im Video als "schoafe Russin" bezeichnete, in ihrer Heimat vom Staatssicherheitsdienst befragt. Das Verhör des Lockvogels brachte nun weitere Details ans Licht. So will die derzeit arbeitslose Mutter bei der Videoübergabe an Journalisten dabei gewesen sein. Dies sei an der polnischen Grenze passiert. "Erst als ich dort angekommen bin und Julian Hessenthaler getroffen habe, habe ich von der Existenz des Videos erfahren. Die Journalisten wollten mich sehen, um sich zu überzeugen, dass ich eine reale Person bin", wird die Lettin zitiert.
"Die Welt soll von solchen Politikern in Österreich erfahren"
Ibiza-Detektiv Hessenthaler habe sie bereits ein paar Jahre vor dem Videodreh in einer Wiener Bar kennengelernt. "Aufgrund der mir zur Verfügung stehenden Informationen, kann ich mir vorstellen, dass er mich diesen Personen gegenüber als reiches russisches Mädchen ausgegeben hat", schildert die 41-Jährige, die unter dem Tarnnamen "Alyona Makarova" aufgetreten war. Ziel der Videofalle sei es gewesen, dass "die Welt von solchen Politikern in Österreich" erfahren müsse.
Geld will S. für die Herstellung keines genommen haben. Diesen Umstand bezweifeln die Ermittler jedoch stark. Bei einer Kontoöffnung wurden Finanzbewegungen in der Höhe von mehr als einer Million Euro sichergestellt. Zudem gab es auch drei Überweisungen mit dem Text "Alyona Makarova Ibiza affair". Aus diesem Grund ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch wegen Geldwäsche.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Fünf Jahre nach dem Ibiza-Video, das den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu Fall brachte, dauern die Ermittlungen gegen die vermeintliche russische Oligarchennichte Una S
- weiterhin an
- Die Lettin, die im Video als "schoafe Russin" bezeichnet wurde, hat nun gegenüber den Behörden ausgesagt und enthüllt, dass sie bei der Übergabe des Videos an Journalisten anwesend war und dass der Drahtzieher des Videos, Julian Hessenthaler, sie als reiches russisches Mädchen ausgegeben habe; die Staatsanwaltschaft ermittelt nun auch wegen Geldwäsche