"Tödlichste Naturgefahr"

Erderwärmung wie "13 Atombomben pro Sekunde"

Bis zu 80 Hitzetage im Jahr – für den Wiener Klima-Experten Marc Olefs von GeoSphere Austria ist Hitze künftig die "tödlichste Naturgefahr".

Bernd Watzka
Erderwärmung wie "13 Atombomben pro Sekunde"
Hitze ist künftig unsere "tödlichste Gefahr"
KI

Experten warnen seit Jahren vor den Auswirkungen der Klimakrise auf Produktivität, Gesundheit und Sterblichkeitsrate und diskutieren mögliche Gegenmaßnahmen. Immer mehr Hitzetage und längere Hitzewellen so wie in den vergangenen Jahren könnten zur neuen Realität werden.

Die Anzahl der Hitzetage hat sich seit den 1960er Jahren mehr als verdoppelt
Marc Olef
GeoSphere Austria

Diese Alptraum-Prognosen seien das Ergebnis jahrzehntelanger physikalischer Vorhersagen, die sich aus der Nutzung fossiler Energieträger ergeben, sagte Marc Olefs, Leiter der Klimafolgen-Forschung bei der GeoSphere Austria, zum ORF.

Anzahl der Hitzetage verdoppelt

"Die Erde erwärmt sich insgesamt mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit, vergleichbar mit der von 13 Hiroshima-Atombomben pro Sekunde. Die Anzahl der Hitzetage, aber auch die Dauer der Hitzewellen, hat sich seit den 1960er Jahren mehr als verdoppelt", zog Olefs drastische Vergleiche. .

Schwarzenbergplatz als Hitze-"Hotspot": Beton, wohin man schaut
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Matjaz Krivic

Gesundheitliche Gefahren durch Hitze

Auch Produktivität und unser Wohlbefinden würden unter den hohen Temperaturen leiden. Mediziner warnen zudem, dass die Hitze gesundheitliche Gefahren mit sich bringt. Insbesondere während extremer Hitzeperioden steige die Sterblichkeitsrate stark an. Dies betreffe vor allem ältere und ärmere Menschen.

Abkühlung durch Begrünungen

Doch trotz der düsteren Prognose gebe es Maßnahmen, um die Auswirkungen der Hitze zu mildern: "Dazu gehören die Schaffung von Bewässerungsflächen und die Begrünung von städtischen Flächen. Auch die Pflanzung von Bäumen kann für natürlichen Schatten und Kühlung sorgen", so Olefs.

Er empfiehlt auch einfache Maßnahmen "wie das Schließen von Fenstern tagsüber und das Trinken von viel Wasser". Unternehmen sollten lernen, wie sie mit Klimarisiken umgehen und wie sie diese Gefahren reduzieren könnten.

Hitze in Wien: Je mehr die Farben ins Rot gehen, desto heißer ist es dort.
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Stadt Wien

"Besser wird es nicht mehr"

Für Olef ist klar: "Besser wird es nicht mehr." Da das Treibhausgas CO2 sehr lange in der Atmosphäre verbleibe, seien technische Maßnahmen zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre derzeit noch in der Entwicklungsphase: "Dennoch ist es wichtig, weiterhin in diesem Bereich zu forschen und Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen."

Klimaforscher Marc Olefs im ORF
Klimaforscher Marc Olefs im ORF
Screenshot ORF

Klimaneutral bis 2040

Die Stadt Wien versucht, bis 2040 klimaneutral zu sein. Das bedeutet, dass die Bilanz zwischen den CO2-Emissionen und deren Reduktion und Kompensation null sein soll. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen verstärkt erneuerbare Energien wie Solarenergie, Erd- und Abwärme genutzt werden.

Außerdem sollen in der Stadt vermehrt Wärmepumpen und grüner Wasserstoff zum Einsatz kommen. Die Frage ist allerdings, ob diese Maßnahmen ausreichen und ob sie schnell genug umgesetzt werden können, warnen Klimaforscher.

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Erderwärmung führt zu einer Zunahme von Hitzetagen und längeren Hitzewellen, was Auswirkungen auch auf die Produktivität hat
    • Experten warnen vor den gesundheitlichen Gefahren und diskutieren Gegenmaßnahmen wie die Begrünung von städtischen Flächen
    • Trotz der düsteren Prognose sprechen sich Forscher für Klimaschutzmaßnahmen aus
    bw
    Akt.