Erdbeben trifft Neapel – Bewohner flüchten auf Straße

Das um 13.46 Uhr bei den Phlegräischen Feldern in einer Tiefe von vier Kilometern spürbare Erdbeben hatte eine Stärke von 4,0, wie mehrere italienische Medien übereinstimmend schreiben. Das Beben war in den Gemeinden in der Nähe des Epizentrums, aber auch in mehreren Stadtteilen Neapels zu spüren.

Die Phlegräischen Felder, ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in der Region Kampanien, werden seit geraumer Zeit von zahlreichen kleinen sowie teils auch starken Erdbeben heimgesucht.

ÖV vorsorglich eingestellt

Der Eisenbahnverkehr auf der U-Bahn-Linie Villa Literno-Neapel S.Giovanni Barra wurde vorsorglich eingestellt. Die Maßnahme war notwendig, damit die Techniker des italienischen Eisenbahnnetzes die in den Sicherheitsvorschriften vorgeschriebenen Überprüfungen des Zustands der Strecke nach dem seismischen Ereignis durchführen konnten. Der Zugverkehr auf der HS-Infrastruktur ist regelmäßig.

Auch auf der nahegelegenen Insel Arturo war das Beben um 13.46 Uhr deutlich zu spüren. Viele Menschen aus Procida nahmen deutlich das starke und anhaltende Beben in verschiedenen Teilen der Insel wahr. Einige von ihnen verließen vorsorglich sogar ihre Häuser und gingen auf die Straße.

Erst im Mai waren die Campi Flegrei – wörtlich: brennende Felder – von den heftigsten Erdbeben seit 40 Jahren mit einer Stärke von 4,4 erschüttert worden. Seit mehr als zehn Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. Die Regierung in Rom hatte nach den Erdbeben im Mai neue Maßnahmen auf den Weg gebracht und Pläne für eine mögliche Evakuierung von Hunderttausenden Menschen angekündigt. Allerdings nahmen an einer kürzlich ausgerufenen Katastrophenschutz-Übung nur wenige Anwohner teil.