Der Tod kam im Schlaf 

Erdbeben in Nepal fordert mindestens 128 Tote

Viele Menschen schlafen, als plötzlich die Erde bebt. Aus dem Nordwesten Nepals werden nach einem heftigen Erdbeben viele Tote gemeldet.

Erdbeben in Nepal fordert mindestens 128 Tote
Bei dem Beben der Stärke 6,4 wurden über 120 Menschen getötet. 
Sunil Sharma / Zuma / picturedesk.com

Ein Erdbeben hat den Nordwesten Nepals erschüttert und zahlreichen Menschen das Leben gekostet. Behördenvertreter meldeten am Samstagmorgen (Ortszeit) mindestens 128 Tote. Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Todesopfer steige. Dutzende Menschen wurden zudem verletzt. Einsatzkräfte suchten in Bergdörfern nach Opfern. Die Telefonverbindungen zu vielen Orten im Unglücksgebiet seien abgerissen, hieß es.

Erdbeben der Stärke 6,4

Das Beben der Stärke 6,4 ereignete sich laut dem nationalen Erdbeben- und Forschungszentrum am späten Freitagabend, sein Zentrum lag in Jajarkot, rund 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Kathmandu. Die US-Erdbebenwarte USGS hatte zuvor eine Stärke von 5,6 gemessen. Demnach ereignete sich das Beben in einer Tiefe von 17,9 Kilometern.

Viele Menschen wurden in ihren Häusern im Schlaf von dem Erdbeben überrascht, die Erschütterung war sogar in der mehr als 800 Kilometer entfernten indischen Hauptstadt Neu Delhi zu spüren.

Im nepalesischen Bezirk Rukum seien mindestens 35 Menschen durch das Beben ums Leben gekommen, teilte Polizeisprecher Narvaraj Bhattarai telefonisch mit. Dort seien zahlreiche Häuser eingestürzt. In ein örtliches Krankenhaus seien 30 Verletzte gebracht worden.

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    In Nepal ereignete sich am 4. November 2023 ein verheerendes Erdbeben der Stärke 6,4. 
    In Nepal ereignete sich am 4. November 2023 ein verheerendes Erdbeben der Stärke 6,4. 
    Sunil Sharma / Zuma / picturedesk.com

    Schwierig, manche Orte zu erreichen

    Im nepalesischen Bezirk Jajarkot seien mindestens 92 Tote bestätigt, sagte Polizeisprecher Kuber Kadayat. Mindestens 55 Menschen seien verletzt worden. Bei Tageseinbruch seien Rettungshelikopter für Hilfseinsätze in die Region geflogen. Zuvor sagte ein Vertreter der Verwaltung, Harish Chandra Sharma, dass Sicherheitskräfte gemeinsam mit Dorfbewohnern versuchten, im Dunkeln Leichen und Verletzte aus eingestürzten Häusern zu holen. Doch sei es schwierig, manche Orte zu erreichen, da einige Zugangswege durch Erdrutsche blockiert seien, die das Beben ausgelöst habe. Zudem gebe es Nachbeben. Am Morgen waren weitere Truppen damit beschäftigt, von Erdrutschen versperrte Bergwege und Strassen freizuräumen.

    Aus dem Nachbarbezirk Rukum wurden bisher mindestens 36 Tote durch das Beben gemeldet. Dort seien zahlreiche Häuser eingestürzt, hieß es. In ein örtliches Krankenhaus seien mindestens 85 Verletzte gebracht worden.

    Ins Unglücksgebiet ließ sich auch Ministerpräsident Pushpa Kamal Dahal per Hubschrauber fliegen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er traf mit einem Team aus medizinischen Fachkräften ein.

    Die Himalaja-Region, in der auch Nepal liegt, ist geologisch äusserst aktiv. Dort schiebt sich die Indische Kontinentalplatte mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Zentimetern pro Jahr unter die Eurasische Platte – was immer wieder zu starken Beben führt. Ein Beben der Stärke 7,8 kostete 2015 rund 9.000 Menschen das Leben. Rund eine Million Gebäude wurden damals beschädigt.

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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View
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