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Enkel saß auf Omas Schoß – er lebt, sie ist tot

Heute Redaktion
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Durch ein starkes Erdbeben wurden in Albanien mehrere Gebäude zerstört. In Thumane konnten Helfer am frühen Morgen einen Jungen aus den Trümmern befreien.

Das Erdbeben der Stärke 6,4 hat vor allem die albanische Hauptstadt Tirana und die nahegelegene Hafenstadt Durres getroffen. Danach waren noch starke Nachbeben spürbar.

"Ich stehe mitten im Chaos. Man hört Schreie und sieht Leute weinen. Familien wurden getrennt, Menschen werden vermisst", berichtet ein Leser-Reporter, der das Erdbeben in Durres hautnah miterlebt hat. Die schweren Nachbeben würden die Rettungseinsätze und die Suche nach Verschütteten massiv erschweren.

Ein Leserin aus Durres schreibt: "Man bekommt Angst, wenn alles wackelt. Derzeit haben wir auch keinen Strom und kein fließendes Wasser. Alle paar Minuten erklingen Sirenen."

Videos gehen viral

Auch meldeten sich Personen, welche Verwandte in Albanien haben. "Meine Familie ist in Panik", erzählt eine Leserin. Ihre Cousine sei mit ihrem Mann und den Kindern aus einem Gebäude geflüchtet, das glücklicherweise nicht eingestürzt sei. Nun würden sie im Auto warten, bis die Nachbeben vorbei sind. Eine andere Leserin schreibt, dass einige ihrer Verwandten im Krankenhaus sind. "Sie hatten Glück, sie wurden nur leicht verletzt."

Glück im Unglück hatte ein Junge aus dem Dorf Thumane: Helfer konnten ihn aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses befreien (siehe Video oben). Die Rettungsaktion wurde auf Videos festgehalten. Diese gehen nun viral. Laut Medienberichten saß der Junge auf dem Schoß der Großmutter als das Erdbeben kam. Auf einem Video ist sie zu sehen: Sie hat eine blutende Wunde am Kopf und liegt vor dem Jungen. Laut Medienberichten ist sie tot. Während der Rettungsaktion schrie der Junge immer wieder: "Helft mir, helft mir."

Selbst in Süditalien gespürt

Die Erschütterungen waren örtlichen Medien zufolge auf der gesamten Balkanhalbinsel zu spüren, unter anderem in Sarajevo und der fast 700 Kilometer entfernten serbischen Stadt Novi Sad. "Das Beben war extrem und dauerte lange. Wir sind nach draußen geflüchtet", schreibt ein Leser aus der Stadt Tetovo in Nordmazedonien.

Dem Erdbebenzentrum EMSC zufolge gab es mehrere Nachbeben, darunter eines der Stärke 5,3. Die Beben waren laut örtlichen Medien auch in Griechenland und selbst in Süditalien zu spüren.

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