"Er hat vor Angst gezittert" - Derby-Eskalation schockt

577 Anzeigen und 10 verletzte Polizisten: Das sind die Folgen des Gewalt-Ausbruchs beim 343. Wiener Derby. Brutale Schlägereien und Pyro-Eklats überschatteten das Fußball-Highlight, wo sich der SK Rapid und der FK Austria Wien gegenüberstanden.

"Heute" sprach mit Wienern direkt vor dem Allianz Stadion in Hütteldorf. Trauen sich die Menschen noch ein Match zu besuchen?

"Vor Angst gezittert"

Wir sprechen Sonja (65) an. Sie ist verärgert: "In den Familiensektor hineinzuschießen ist wirklich das Letzte!" Ihr Enkelsohn war auch im Stadion und hat alles miterlebt: "Der ist nach einer halben Stunde gegangen mit seinem Vater, weil es wirklich gefährlich war. Der hat vor Angst gezittert!"

Auch Viktoria (73) ist schockiert: "Wahnsinn, ich habe sowas noch nie gesehen!" Sie wollte eigentlich bald mit ihrem Mann ins Stadion, jetzt ist sie sich aber nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee ist.

"Es war erschreckend"

Stefan (39) war selbst im Stadion und vergleicht die Szenen mit dem Krieg: "Es war erschreckend anzusehen, auch in Zeiten, wo in anderen Ländern Krieg ist. Man muss sagen, dass es so ähnlich ausgeschaut hat".

Er hat zwei Kinder, die er lieber nicht mehr zu solchen Events mitnehmen möchte: "Wenn man sieht, dass die pyrotechnischen Geschosse in den Fan-Sektor kommen, ist das natürlich ein No-Go und ich stelle mir die Frage, ob ich da mit meinem Sohn überhaupt noch hingehe, weil man sich einfach nicht sicher fühlt".

"Mit einem Kind kannst du leider nicht mehr ins Stadion gehen" stimmt ihm Markus (28) zu, der auch eine Tochter hat. Er würde sie nicht mehr ins Stadion mitnehmen.

Die Menschen sind sich einig, dass es für ein solches Verhalten auf jeden Fall eine Bestrafung geben muss. "Man sollte die Fans verbannen. Man sollte bei den Heimspielen von Rapid die Austrianer nicht einladen und im Austria Stadion die Rapidler nicht einladen. Es nützt nichts, die müssen weg", sagt Gerald (53) entschieden.

Sonja (65) würde genauso hart durchgreifen: "Ich bin für eine Bestrafung, die wirklich wehtut, die sollten mal alleine ein Geisterspiel spielen müssen!" Auch von den Securitys und der Polizei fordern die Fans bessere Sicherheitsmaßnahmen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.