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Epstein-Bruder: "Ich glaube, Jeffrey wurde getötet"
Der Bruder von Jeffrey Epstein hat sich zu dessen Tod geäußert. Er glaubt, dass die Behörden etwas zu vertuschen versuchen.
Im Fall des vor einem Jahr in einem New Yorker Gefängnis verstorbenen Jeffrey Epstein hat sein Bruder Zweifel an dessen Selbstmord geäußert. Nach offiziellen Angaben soll sich der wegen Sexualstraftaten verurteilte, ehemalige US-Investmentbanker mit einem Bettlaken erhängt haben.
Mark Epstein vermutet, dass mächtige Personen, von denen sein Bruder belastendes Videomaterial habe, hinter seinem Tod stecken könnten. "Ich glaube, dass mein Bruder umgebracht wurde und die Leute erzählen Lügen, um ihre Ärsche zu retten", sagt Mark Epstein gegenüber "The Sun".
Widersprüche und Versäumnisse
Er spricht die widersprüchlichen Obduktionsberichte an. Ein Pathologe, der angab, es sehe so aus, dass Epstein erwürgt worden war, sei zum Schweigen gebracht worden. "Es wirkt wie eine Vertuschung. Erst sagen sie, die Todesursache stehe noch aus, fünf Tage später reden sie von Selbstmord. Ich würde gerne wissen, welche Art Untersuchung sie durchgeführt haben." Zudem spricht er vom Versäumnis der Gefängniswärter, die Epstein rund um die Uhr hätten überwachen sollen.
Die Klägerin Virginia Roberts, die auch Anschuldigungen gegen Prinz Andrew erhoben hatte, sagte, dass in Epsteins Häusern viele geheime Kameras installiert waren – als "Versicherungspolice", wie Epstein immer gesagt habe. Auch ein anderes Opfer sprach davon, dass Epstein über sehr viel Videomaterial verfügte, mit denen er mächtige Leute erpressen könnte.
Der Fall Epstein
Jeffrey Epstein war 2019 angeklagt worden, einen Ring zur sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen unterhalten zu haben. Den Anklagen zufolge, hielt er seine Opfer als Sexsklaven auf einer Privatinsel in der Karibik gefangen und betrieb dort aktiven Menschenhandel. Während der Vorbereitung auf seinen Prozess starb der 66-Jährige am 10. August 2019 in Haft, offiziellen Angaben zufolge durch Selbstmord. Epstein hätte bei einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu 45 Jahren gedroht. Der Fall löste eine Justizskandal, gefolgt von zahlreichen Verschwörungstheorien aus.