Überraschende Zahlen

Enthüllt: So viele Ukrainer wollen in Österreich leben

Zwei Jahre nach Kriegsausbruch leben 71.000 Menschen aus der Ukraine in Österreich. Eine neue Umfrage enthüllt, wie viele hier auch bleiben möchten.

Newsdesk Heute
Enthüllt: So viele Ukrainer wollen in Österreich leben
Zwei Jahre nach der russischen Invasion in der Ukraine leben noch immer 71.000 ukrainische Vertriebene in Österreich. 
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Derzeit gilt für Vertriebene aus der Ukraine eine von der EU vorgegebene Richtlinie mit einem vorübergehenden Schutzstatus, der bis März 2025 verlängert wurde. Die Hilfsorganisation Caritas fordert langfristige Lösungen für Vertriebene, eine aktuelle Umfrage unter Ukrainern in Österreich soll die Forderung unterstützen. 

Zukunft in Österreich?

Derzeit befinden sich rund 71.000 Menschen aus der Ukraine in Österreich, die hier Schutz gefunden haben. Laut einer Befragung der Foresight Research Hofinger GmbH (ehemals SORA) wollen 60 Prozent der insgesamt 1.023 online befragten Personen auch bleiben.

Auch das hohe formale Bildungsniveau bestätigte die Befragung: 72 Prozent besitzen einen ukrainischen Hochschulabschluss. 76 Prozent davon wollen ihre Ausbildung in Österreich anerkennen lassen, hier gibt es jedoch einige Hürden. Neben bürokratischen Problemen – so seien in vielen Fällen keine Zeugnisse vorhanden – gebe es auch finanzielle Schwierigkeiten: Für acht Prozent kostet eine Nostrifizierung zu viel. Für drei Viertel der Befragten reicht das Einkommen in Österreich zum Leben kaum oder nicht aus.

Sozialhilfe gefordert

Die Caritas fordert die Regierung daher erneut auf, die Potenziale für den Zugang in den Arbeitsmarkt besser auszuschöpfen. So müssten Geflüchtete aus dem System der Grundversorgung raus, da dieses nicht auf einen längeren Aufenthalt im Land ausgerichtet ist. "Wir brauchen hier dringend eine politische Lösung mit Perspektive", appelliert Caritas-Generalsekretärin Anna Parr an die Verantwortungsträger und -trägerinnen. Sinnvoll wäre ein Wechsel ins System der Sozialhilfe, das ein "Sprungbrett" in den Arbeitsmarkt sei.

Rund Hälfte besucht Sprachkurse

Nicht ganz zeitgemäß ist für Parr auch die strikte Koppelung von Qualifikation und Deutschkenntnissen – auch wenn diese sicher für den Alltag wichtig seien. So stuften die meisten Befragten (59 Prozent) ihr Sprachniveau zwar als "wenig gut" ein. Rund die Hälfte besucht aber gerade einen Sprachkurs. Hindernisse diese zu besuchen seien etwa die Kinderbetreuung oder ein zu geringes Angebot. Parr gab aber zu bedenken, dass Fachkräfte etwa im IT-Bereich oft Englisch als Arbeitssprache benutzen würden.

Für Parr steht jedenfalls fest: "Die Regierung muss Rahmenbedingungen schaffen, um aus dieser Inaktivitätsfalle heraus zu kommen." Zumindest das "Gerücht" sei auch bei der Caritas angekommen, dass die Frist bis März 2025 auf europäischer Ebene verlängert werden soll. Und auch in Österreich solle es zumindest Gespräche geben, "aber es gibt keine Lösung".

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