Oberösterreich

Enthüllt! Martinigansl heuer um satte 6 Euro teurer

Diese Teuerung wird Kunden gans und gar nicht schmecken: Für das klassische Martinigansl müssen sie nun tief in die Tasche greifen.

Oberösterreich Heute
Konsumenten haben an der Teuerung zu knabbern. (Symbolbild)
Konsumenten haben an der Teuerung zu knabbern. (Symbolbild)
Getty Images

Die Inflation kennt keine Pause. Nicht nur in den heimischen Supermärkten werden Lebensmittel-Preise ständig angehoben. Auch die Landwirtschaft ist von Kostensteigerungen betroffen, die an Kunden weitergegeben werden.

Gänse teurer geworden

Dieser Tage startet die Weidegans-Saison. Spätestens am 11. November – dem Martinstag – werden die Verbraucher da die Teuerung wieder ordentlich spüren.

Eine Umfrage bei verschiedenen Vermarktern ergibt: Gegenüber vergangenem Jahr wurden die Preise um bis zu 1,50 Euro pro Kilo angehoben. Heimische Gänse erreichen laut Landwirtschaftskammer Oberösterreich ein Verkaufsgewicht von über vier Kilogramm. Daraus können rund sechs Portionen aufgetischt werden. Bei einer Steigerung von vier bzw. sechs Euro pro Tier ergibt das zusätzliche Kosten von 66 Cent oder maximal einem Euro je Ration.

Die Kosten für Futter, Küken, Energie und Verpackung sind gestiegen. Je nach Region werden konventionelle frische Gänse ab Hof um bis zu 16 Euro verkauft.

Grund für gestiegene Preise

Nicht nur gestiegene Preise bei Lebensmitteln sind ein Grund für gehobene Preise für Speisen in der Gastronomie. Vor allem Energie- und Personalkosten dürften sich auf die Menükarten auswirken. "Der Vorwurf, dass die Teuerungen in der Gastronomie ausschließlich auf die gestiegenen Preise der landwirtschaftlichen Produkte zurückzuführen sind, muss vehement zurückgewiesen werden", erklärt Landwirtschaftskammer-OÖ-Präsident Franz Waldenberger. 

Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ
Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ
LK OÖ

Das Interesse an heimischen Weidegänsen sei in letzter Zeit ständig gewachsen. Wegen des geringeren Preisunterschieds und der besseren Qualität gegenüber Ware aus Osteuropa würden mehr Gastronomiebetriebe auf heimische Gänse umsteigen.

Gründe für Preissteigerungen

Nach Angaben der Kammer gibt es derzeit in den Supermärkten keine Angebote von Tiefkühlgänsen aus Polen oder Ungarn zum "Dumpingpreis" von vier Euro. Da in diesen Ländern fast nur Fertigfutter verwendet wird und keine Weidegänse wie in Österreich mit Gras gefüttert werden, mussten die Preise stark erhöht werden. Für Preisanhebungen der Tiefkühlgänse aus dem Ausland seien vor allem Kosten für Personal, Energie, Verpackung und Transport verantwortlich. 

"Durch den leichten, aber stetigen Anstieg der Inlandserzeugung auf mittlerweile 626 Tonnen Schlachtgewicht konnte die Inlandsversorgung auf über 33 Prozent gesteigert werden", so Waldenberger. Demnach kommt jedes dritte Gansl aus heimischer Produktion. Von den zirka 456.000 im vergangenen Jahr verzehrten Tieren wurden 304.000 Tiefkühlgänse importiert. Zum Vergleich: Auf österreichischen Betrieben wurden 152.000 frische Weidegänse erzeugt. 

Bauern werben für Klimaschutz

Im Rahmen einer Kampagne stellt die Landwirtschaftskammer Niederösterreich mit Bildern und Videos heimmische Bauern in den Mittelpunkt. Die seit rund vier Jahren laufende Maßnahme soll den Wert der bäuerlichen Arbeit sichtbar machen und Vertrauen schaffen, so die Kammer. Nun wird die Werbeaktion erweitert. Das neue Motto: “Verlass di drauf!”. Heimische Lebensmittel als Weg aus der Klimakrise? Geht es nach der Organisation soll genau das gelingen.

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