Wer kommt, wer fliegt

Enthüllt: Das ist die geheime Wahlliste der SPÖ

Babler und Bures führen die SPÖ als Spitzenkandidaten in die Nationalratswahl. "Heute" weiß, wer ins Hohe Haus kommt – und wer kämpfen muss.

Newsdesk Heute
Enthüllt: Das ist die geheime Wahlliste der SPÖ
SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler
MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com

In der Messe Wieselburg (NÖ) hält die SPÖ am Samstag – wie ausführlich berichtet – ihren Parteirat ab. Der wird die Bundesliste der Kandidaten für die Nationalratswahl im September fixieren. Schon am heutigen Freitag muss sie von Präsidium und Parteivorstand abgesegnet werden. Die Gremien tagen im Parlament.

SPÖ-Ikone Bures auf Platz 2

"Heute" erfuhr: Hinter Parteichef Andreas Babler wird die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures auf Listenplatz zwei kandidieren. Ihr Mandat hat sie jedoch ohnedies als Wiener Spitzenkandidatin fix.

Spitzenkandidaten: Andreas Babler, Doris Bures
Spitzenkandidaten: Andreas Babler, Doris Bures
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Hinter Bures folgen Gewerkschafter Josef Muchitsch, Frauen-Chefin Eva-Maria Holzleitner und Klubobmann Philip Kucher.

Mandat bringt über 10.000 €

Da sowohl Holzleitner (OÖ) als auch Kucher (Kärnten) über die Landeslisten abgesichert sind, können Julia Herr, Reinhold Binder (Chef der Produktionsgewerkschaft) und die Salzburger Ökonomin Michaela Schmidt fix mit einem Platz im Hohen Haus kalkulieren. 10.351 Euro brutto im Monat bringt ein Mandat, 14 Mal jährlich.

Um den Einzug ins Parlament muss Paul Stich, Chef der Sozialistischen Jugend, auf Platz 9 kämpfen. Er ist ein enger Verbündeter von Parteichef Babler.

Die Bundesliste der SPÖ auf einen Blick

  • 1. Andreas Babler, Bundesparteiobmann (NÖ)
  • 2. Doris Bures, 2. Nationalratspräsidentin (W)
  • 3. Josef Muchitsch, Vorsitzender FSG (Stmk.)
  • 4. Eva-Maria Holzleitner, Frauenvorsitzende (OÖ)
  • 5. Philip Kucher, Klubobmann (Ktn.)
  • 6. Julia Herr, Vize-Klubobfrau (W)
  • 7. Reinhold Binder, Vorsitzender Produktionsgewerkschaft (OÖ)
  • 8. Michaela Schmidt, Ökonomin (Sbg.)
  • 9. Paul Stich, Vorsitzender Sozialistische Jugend (W)
  • 10. Selma Yildirim, Justizsprecherin (T)
  • 11. Mario Lindner, LGBT-Sprecher (Stmk.)
  • 12. Muna Duzdar, Mediensprecherin (W)
  • 13. Klaus Seltenheim, Bundesgeschäftsführer (NÖ)
  • 14. Sandra Breiteneder, Bundesgeschäftsführerin (W)
  • 15. Norbert Darabos, Bundesminister a.D. (Bgld.)
  • 16. Miriam Kristin Hufgard-Leitner, Medizinerin (W)
  • 17. Michael Kögl, Vorsitzender Junge Generation (NÖ)
  • 18. Korinna Schuhmann, Gewerkschafterin (W)
  • 19. Christoph Matznetter, außenpolitischer Sprecher (W)

Duzdar fliegt

Selma Yildirim (10.) kommt wohl über Tirol rein, sodass LGBT-Sprecher Mario Lindner im Falle einer roten Regierungsbeteiligung "nachrücken" würde. Um ihm diese Türe offenzuhalten, hat man dem Vernehmen nach zuletzt die Plätze von Yildirim und Ex-Staatssekretärin Muna Duzdar getauscht. Duzdar ist nämlich nicht über die Wiener Liste abgesichert und müsste ein Bundeslistenmandat frequentieren. Sie steht vor dem Aus im Hohen Haus. Auch Ex-Minister Norbert Darabos (15.) und der frühere Staatssekretär Christoph Matznetter (19.) haben aussichtslose Plätze.

Beim Parteirat (360 Delegierte stimmen ab) möchte man sich – vor dem für die SPÖ traditionell wichtigen 1. Mai – geeint zeigen. Höhepunkt soll die programmatische Rede von Parteichef Andreas Babler unter dem Motto "Mit Herz und Hirn für Österreich" sein. In den vergangenen Tagen drangen schon Inhalte nach außen. Fordern wird Babler unter anderem 4.000 neue Polizisten, Fußfessel für Gewalttäter und ein "Recht auf ana­loges Leben" mit dem Recht auf Papierrechnungen.

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Auf den Punkt gebracht

  • Die SPÖ beschließt am Wochenende ihre Wahlliste für die Nationalratswahl im September, mit Andreas Babler und Doris Bures als Spitzenkandidaten
  • Die Liste zeigt, wer ins Hohe Haus kommt und wer kämpfen muss, wobei einige bekannte Gesichter wie Muna Duzdar und Norbert Darabos auf aussichtslosen Plätzen stehen
  • SPÖ-Chef Babler wird in seiner programmatischen Rede unter anderem 4.000 neue Polizisten, Fußfesseln für Gewalttäter und das "Recht auf analoges Leben" fordern
red
Akt.