Eigene Petrovovic-Liste

"Entfremdung" – Urgestein von Grünen bitter enttäuscht

Weil sie von ihrer "Mutterpartei" enttäuscht ist, tritt die Ur-Grüne Madeleine Petrovic mit einer eigenen Liste zur Nationalratswahl an.

Newsdesk Heute
"Entfremdung" – Urgestein von Grünen bitter enttäuscht
Madeleine Petrovic tritt mit eigener Liste an. Ihren Auftritt inszenierte sie am Freitag als "symbolischen Knall".
APA Livestream/ Screenshot

Die ehemalige Bundessprecherin der Grünen, Madeleine Petrovic, möchte mit ihrer eigenen Liste – der "Liste Madeleine Petrovic" – bei der Wahl antreten. Das ging aus einer Aussendung am Mittwoch hervor. Details wurden keine genannt, diese erst wurden am Freitag im Zuge einer skurrilen Pressekonferenz preisgegeben.

"Erodierung der Grundrechte"

Es passiere ihr selten, dass sie Lampenfieber habe, begann sie ihre Ausführungen. Sie habe sich diesen Schritt lange mit ihrem Mann überlegt. "Ich weiß, was auf mich zukommt. Ich weiß aber auch, dass dieser Schritt unvermeidbar war", so Petrovic. Sie spricht von einer "Entfremdung" mit den Grünen – speziell jener im Parlament vertretenen Akteure. Die "Erodierung der Grundrechte" sei ein fortschreitender Prozess. Die Richtung, in die sich die "Parlaments-Grünen" entwickeln, habe sich immer mehr als problematisch herausgestellt, so die Politikerin.

Madeleine Petrovic (Mitte) war von 1994 bis 1996 Chefin der Bundesgrünen. Nun möchte sie mit einer eigenen Liste bei der Nationalratswahl antreten. Die Politikerin wird umflankt von Monika Henniger-Erber und Nora Summer.
Madeleine Petrovic (Mitte) war von 1994 bis 1996 Chefin der Bundesgrünen. Nun möchte sie mit einer eigenen Liste bei der Nationalratswahl antreten. Die Politikerin wird umflankt von Monika Henniger-Erber und Nora Summer.
© Liste Petrovic

Formen der Mitgliedschaft

  • Fördermitgliedschaft ab 5 Euro/ Monat
  • Aktive Unterstützer werden für den Wahlkampf gesucht
  • Vollmitgliedschaft – hier werde man sich genau überlegen, wer zur Partei passt.

Neben Grundrechten tritt die Partei für eine umfassende Neutralität – politisch und militärisch – ein. Es sei schwer nachzuvollziehen, wie Frieden durch Waffenlieferungen bewerkstelligt werden könnte. In der Ukraine würden derzeit "an beiden Seiten viele Menschen" sterben, so Monika Henniger-Erbe. Ebenfalls ein Herzensanliegen sei der Umwelt-, Klima- und Naturschutz. Das sei ein menschliches Grundbedürfnis.

Nora Summer kommt eigenen Angaben zufolge nicht aus der Politik. Die Quereinsteigerin beschäftige sich viel mit Selbstverwirklichung. Sie wolle ihren Kindern ein Vorbild sein und nicht länger zusehen, schilderte sie ihre Motivation. Es brauche eine Balance zwischen Menschen und System sowie Freiheit und Sicherheit, so Summer.

In der Corona-Pandemie sorgte Petrovic mit ihren Positionen und Aussagen zur Impfung für viel Wirbel. Im November 2021 schickte sie eine Grußbotschaft an eine Demonstration, die von der impfkritischen MFG organisiert wurde. Im Jänner 2022 nahm sie selbst an einer Kundgebung teil und sagte damals zu den "Aufpassern": "Hier steht niemand, der von der Bill und Melinda Gates Stiftung bezahlt wird." Ihre kritische Haltung in dieser Frage bekräftigte sie auch am Freitag.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Grünen-Urgestein Madeleine Petrovic tritt mit einer eigenen Liste zur Nationalratswahl an, da sie von ihrer "Mutterpartei" enttäuscht ist und eine "Entfremdung" mit den im Parlament vertretenen Akteuren der Grünen erlebt hat
    • Sie spricht von einer "Erodierung der Grundrechte" und plant, bei einer Pressekonferenz am Freitag weitere Details zur politischen Agenda der Petrovic-Liste zu präsentieren
    red
    Akt.