100-Millionen-Euro-Umbau
Eng, laut! Situation in Wiener Häfn immer gefährlicher
Die Justizwachegewerkschaft warnt: Während der Generalsanierung der Justizanstalt Josefstadt drohen massive Probleme für Beamte und für Insassen.
Seit dem vergangenen Herbst wird die Justizanstalt Josefstadt komplett saniert. Das Gebäude mit einer Nettoraumfläche von 107.852 m² soll in acht Bauphasen umgebaut werden. Der Baulärm sei eine "Zumutung" und die Dauer eine "Katastrophe", wird jetzt von der Personalvertretung kritisiert. Die 100 Millionen Euro Generalsanierung soll bei laufendem Betrieb noch bis 2032 dauern.
Ausmaß noch nicht komplett absehbar
Norbert Dürnberger, Sprecher der Justizwache Gewerkschaft, hat im Gespräch mit Radio Wien über die Befürchtung eines baustellenbedingten Platzproblems gesprochen, aber auch die anhaltenden Stemmarbeiten kritisiert. Diese finden aktuell bei der Torwache in der Wickenburggasse statt.
"Das sind natürlich enorme Herausforderungen, wo das Ausmaß jetzt vermutlich noch gar nicht im ganzen Umfang absehbar ist", so Dürnberger.
Gefahr für Spannungen steigt
Das Justizministerium habe ein rotierendes Dienstsystem soll zur Entlastung der Torwache angedacht. Doch der Justizwachevertreter befürchte auch bei den Insassen einen Anstieg an Spannungen. Durch baubedingte Sperren von Trakten, würden Häftlinge kurzzeitig auch zusammengelegt werden müssen.
"Umso enger die Räumlichkeiten für die Insassen sind, umso höher ist dann die Gefahr von Spannungen.“ Die ersten Bauarbeiten in Häftlingstrakten sollen im Herbst beginnen. Laut Justizministerium werde über Verlegungen in andere Justizanstalten beraten.
Ende ist erst 2032 in Sicht
Die Sanierung der Justizanstalt Josefstadt soll sich durch die Trennung von Großhafträumen in kleinere Hafträume, die Sanierung der Sonderkrankenanstalt und die Neuerrichtung der Sicherheitszentrale auszeichnen. Man möchte damit einen modernen und humanen sowie sicheren Straf- und Maßnahmenvollzug gewährleisten. Das "Graue Haus" wird auch barrierefrei. Künftig soll jeder Haftraum außerdem über Nasszellen verfügen.
Zuständig für die Generalsanierung ist das Wiener Architekturbüros YF Architekten ZT GmbH, das mit Atelier 23 eine Arbeitsgemeinschaft bildete.