Wirtschaft
Ende einer Suppen-Ära: Maggi ändert die Rezeptur
Seit 1886 ist Maggi-Würze am Markt, jeder kennt die Schöpfung des Schweizers Julius Maggi. Jetzt will der Eigentümer Nestlé die Rezeptur der Kult-Würze ändern.
Bislang galten die Maggi-Produkte und damit auch die allseits bekannte Maggi-Würze nicht gerade als Paradebeispiel für natürlichen Geschmack und gesunde Zutaten. Doch damit soll Schluss sein, verspricht der Weltkonzern Nestlé als Eigentümer. Maggi springt auf den Trend zu gesundem Essen auf.
Bis 2020 soll sich die Rezeptur aller Maggi-Produkte verändern. Es sollen mehr natürliche Inhaltsstoffe ins Essen kommen, um auf die Bedürfnisse der Kunden zu reagieren, die mehr Wert auf gesunde Ernährung legen. "Es werden einfache Zutaten verwendet – solche, mit denen die Menschen vertraut sind und die sie zu Hause auf ihrem Küchenregal wiederfinden können", kündigt Nestlé an. Derzeit verwendet Maggi nämlich noch Geschmacksverstärker wie Mononatriumglutamat und Dinatriuminosinat.
Alles wird umgestellt
Das gesamte Sortiment soll umgestellt werden. Zudem will man Produkte mit lebenswichtigen Stoffen anreichern, heißt es bei Nestlé weiter – vor allem mit Eisen, Jod und Vitamin A. Auch wenn sich die Rezeptur ändert, soll der typische Geschmack der Maggi-Würze erhalten bleiben, verspricht der Nestlé-Konzern. Übrigens: Schweizerisch-korrekt müsste „Maggi" eigentlich „Madschi" ausgesprochen werden.
Weltweit werden laut Maggi jede Sekunde 4.600 Portionen Essen mit Maggi zubereitet. Den größten Skandal der Firmengeschichte gab es vor zwei Jahren in Indien: Wegen zu hoher Bleiwerte musste Nestlé 400 Millionen Portionen Maggi-Instantnudeln zurückrufen. Nestlé bezweifelt bis heute die indischen Untersuchungsergebnisse.
(GP)