Interesse nimmt ab
Eltern wollen Skikurse nicht - ein Grund überrascht
An Wiener Schulen werden Skikurse immer unbeliebter. Geldprobleme sind hauptsächlich schuld, aber nicht nur.
Für viele Schülerinnen und Schüler in Österreich zählen sie zu den besonderen Highlights der gesamten Schulzeit: Die traditionellen Skiwochen. Laut Medienberichten bieten in Wien aber immer weniger Schulen die Kurse für Kinder an. Grund dafür sollen vor allem die Eltern sein, sagt der oberste Elternvertreter der Pflichtschulen, Karl Dwulit.
In Wien sollen die meisten Schulen das Angebot an Skikursen inzwischen reduziert haben. Außerdem gebe es fast keine Schule, wo die Zahl der Schulskikurse in den letzten Jahren erhöht wurde. Insgesamt "zeigt die Entwicklung der letzten Jahre sehr deutlich, dass das Interesse an Schulschikursen abnimmt“.
Eltern können oder wollen Kurse nicht zahlen
So hätten zahlreiche Familien mittlerweile Probleme, die Skiwochen zu bezahlen, berichtet der Elternvertreter. Und das obwohl Schülerinnen und Schüler an Pflichtschulen die notwendige Kleidung bei der Stadt Wien ausleihen können. Wer selbst nicht über Ausrüstung verfügt, kann diese für 14 Tage kostengünstig ausborgen. Skischuhe gibt es beispielsweise um sechs Euro und Helme um fünf Euro. Insgesamt würden sich über 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Ausrüstung borgen, schätzt Stefan Klima von der Mittelschule Kleine Sperlgasse.
Eislaufen als Alternative?
Und auch bei Familien mit größeren finanziellen Mitteln würden mittlerweile immer weniger die Pistenkurse unterstützen. Dabei sollen auch Umweltbedenken eine zentrale Rolle spielen. Laut Dwulit gelte das für 20 Prozent der Eltern, die sich an ihn wegen der Skikurse an ihn wenden. Statt Skifahren bevorzugen viele Eltern zunehmend günstigere Sportkurse in der Schule, Kurse im Eislaufen beim Eistraum am Rathausplatz zum Beispiel.