"Zu hohe Fehlerquote
Eliminiert Putin Konkurrenten schon vor der Wahl?
Weil die Wahlbehörde bei den eingereichten Unterschriften viele Fehler festgestellte, könnte Boris Nadeschdin von der Wahl ausgeschlossen werden.
Die russische Wahlbehörde hat nach Angaben des Präsidentschaftsbewerbers Boris Nadeschdin zahlreiche Unregelmäßigkeiten in dessen Bewerbungsunterlagen gefunden. Eine Arbeitsgruppe der Zentralen Wahlkommission habe bei den von ihm am 31. Januar vorgelegten Unterschriften zur Unterstützung seiner Kandidatur "eine Fehlerquote von mehr als 15 Prozent" festgestellt, erklärte der Kreml-Kritiker am Montag in Onlinenetzwerken. Nadeschdin will bei der Wahl im März Amtsinhaber Wladimir Putin herausfordern.
60.000 von 100.000 Unterschriften geprüft
Die Angaben basierten Nadeschdin zufolge auf einer ersten Prüfung von 60.000 der von ihm vorgelegten Unterschriften. Am Mittwoch hatte der liberale Oppositionspolitiker mehr als die notwendigen 100.000 Unterschriften bei der Zentralen Wahlbehörde eingereicht. Bei der Überprüfung ihrer Gültigkeit durch die Wahlkommission darf die Fehlerquote nicht mehr als fünf Prozent betragen. "Fehler" in den Unterlagen für die Registrierung könnten Nadeschdins Ausschluss von der Wahl nach sich ziehen.
Nadeschdin erklärte, er wolle die Entscheidung anzufechten, sollte die Wahlbehörde seine Kandidatur nicht anerkennen. Eine endgültige Entscheidung wird für den 7. Februar erwartet.
Viel Unterstützung für Nadeschdin
Der 60-jährige Nadeschdin ist der einzige verbliebene Kandidat der Opposition. Der Ex-Abgeordnete kritisiert seit Wochen den langjährigen Präsidenten Putin und die Militäroffensive des Kreml in der Ukraine. Im ganzen Land bildeten sich im Januar lange Schlangen, als Unterstützer des Herausforderers anstanden, um ihm mit ihren Unterschriften bei der Registrierung als offizieller Kandidat für die Präsidentschaftswahl im März zu helfen.
Die Präsidentenwahl findet vom 15. bis 17. März statt, rund zwei Jahre nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Der Kreml hat bereits mehrfach Verwaltungsfehler geltend gemacht, um Oppositionskandidaten an der Registrierung ihrer Kandidatur zu hindern. Putin hatte im Dezember seine Kandidatur für eine fünfte Amtszeit als Präsident angekündigt. Die Wiederwahl des 71-jährigen gilt als sicher.