Regenbogenfahne in Mülleimer

Eklat um FPÖ-Instagram-Video: Nun ermittelt die Justiz

Ein Lokalpolitiker aus Oberösterreich warf für ein Instagram-Video eine Regenbogenfahne in den Müll. Nun wird wegen Verhetzung ermittelt.

Oberösterreich Heute
Eklat um FPÖ-Instagram-Video: Nun ermittelt die Justiz
Der Lokalpolitiker Michael Gruber wirft in dem Video ein Symbol für den Frieden in den Mülleimer.
Screenshot

Der Oberösterreichische FPÖ-Landtagsabgeordnete Michael Gruber stellte vorige Woche ein Video auf Instagram, in dem er gegen die LGBTIQ+-Community wetterte und eine Regenbogenfahne (Symbol für Weltoffenheit, Akzeptanz) in den Müll warf. Auf einer Mauer im Hintergrund war groß ein durchgestrichener LGBTQ-Schriftzug zu sehen.

Gruber schimpfte in dem Clip gegen die "Frühsexualisierung unserer Kinder" und beschwerte sich: "Regenbogen dort, Regenbogen da." Sein Fazit: "Ois a Wahnsinn, ois fian Mistkübi." Dorthin schmiss der Politiker in dem Video dann die Fahne auch. Sie gilt weltweit als Symbol der "Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen", wie es auf Wikipedia heißt.

Rasch gab es Reaktionen von SPÖ, Grünen und Neos. "Derart widerliche Aussagen und dieses Verhalten haben in der oö. Politiklandschaft nichts verloren. Das ist nicht nur dumm, sondern eine Androhung von Gewalt gegen alle, die nicht ins Weltbild der FPÖ passen", so Neos-Landessprecher Felix Eypeltauer. Die FPÖ zeige "einmal mehr ihr autoritäres, freiheitsfeindliches Gesicht. Als NEOS OÖ verurteilen wir diese Aussagen zutiefst und begrüßen die Anzeigen unseres Nationalratsabgeordneten Yannick Shetty sowie der Grünen."

Es gab mehrere Anzeigen gegen den FPÖ-Politiker. Mit Konsequenzen: Wie die Staatsanwaltschaft Linz gegenüber "Heute" bestätigte, wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der Verhetzung gegen den Landesgeschäftsführer der FPÖ OÖ eingeleitet.

Shitstorm und "Kritik von Parteispitze"

Die "Krone" hatte am Wochenende berichtet, dass die FPÖ-Führung in Oberösterreich rund um Manfred Haimbuchner nicht begeistert gewesen sein soll von dem Video. Es wurde ein "Parteiinsider" zitiert, der gesagt haben soll: "Nehmt ihm doch bitte einfach das Handy weg". Auf Instagram selbst erntete Gruber einen Shitstorm für die Aktion, es gab mehr als 1.100 Kommentare, zigfach wurde einfach die Regenbogenfahne gepostet. Auch unter anderen Instagram-Beiträgen Grubers wird es langsam immer bunter.

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    Am Freitag (23.08.2024) stellte die FPÖ ihre erste Plakatwelle für die Nationalratswahl vor.
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    Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein FPÖ-Landtagsabgeordneter aus Oberösterreich, Michael Gruber, sorgte für Empörung, indem er in einem Instagram-Video eine Regenbogenfahne in den Müll warf und gegen die LGBTIQ+-Community wetterte
    • Dies führte zu mehreren Anzeigen und Ermittlungen wegen Verhetzung, während Politiker von SPÖ, Grünen und Neos das Verhalten scharf verurteilten
    red
    Akt.