Israel als "Völkermörder"
Eklat in Mauthausen – Aktivist schwenkt Palästina-Fahne
Für breite Kritik sorgt aktuell eine Palästina-Fahne, die beim Gedenken an die Befreiung des KZ Mauthausen geschwenkt wurde.
Über 9.000 Menschen gedachten am Sonntag der Befreiung des KZ Mauthausen vor 79 Jahren. Neben Zeitzeugen und hochrangigen Politikern (darunter Bundespräsident Van der Bellen, die Minister Karner, Edtstadler, Gewessler, Zadić und Rauch sowie Landeshauptmann Stelzer) waren natürlich auch zahlreiche Organisationen aus dem In- und Ausland bei der größten Befreiungsfeier Europas dabei.
"Mit der Gedenkfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen erinnern wir uns an das Ende der Demütigung, Folter und Ermordung Unschuldiger, des Naziterrors, des Holocausts. Wir ehren das Andenken der Opfer. Zudem begreifen wir 'Niemals wieder' als klaren Auftrag, jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus und Totalitarismus entschlossen entgegenzutreten", sagte Präsident Alexander Van der Bellen.
Palästina-Eklat
Zahlreiche Delegationen begingen die Feier in Form eines Gedenkzugs, bei dem die Delegationen Kränze niederlegten. Genau dabei kam es zu einem äußerst geschmackslosen Vorfall: Eine Person beschritt den Marsch mit einer großen Flagge Palästinas in den Händen. Auf den Vorfall machte zuerst der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Martin Engelberg aufmerksam, in der Aufzeichnung der Live-Übertragung ist er ebenfalls zu sehen.
Der Vorwurf: Gehuldigt wurde damit also ausgerechnet beim Holocaust-Gedenken jenes Regime, das am 7. Oktober 2023 das größte Massaker an Juden seit 1945 durchgeführt hat. 1.200 Israelis wurden dabei gefoltert, vergewaltigt und getötet, hunderte nach Palästina verschleppt, misshandelt und großteils mittlerweile ebenfalls getötet.
Vielkritisierte Splitterpartei
Die Palästina-Flagge in Mauthausen wurde im Block der "Partei der Arbeit" getragen. Diese sorgte schon im Herbst für aufsehen. Unmittelbar nach dem terroristischen Überfall auf Israel nahm sie an einer Demonstration in Wien teil, die "Freiheit für Palästina" forderte. Federführend beteiligt war dabei das BDS-Bündnis, die Initialen stehen für "Boycott, Divestment and Sanctions" gegenüber Israel. Auch im März nahm die PdA an einer ähnlichen Veranstaltung mit mehreren antisemitischen Zwischenfällen teil, beim Maiaufmarsch wurde ebenfalls jene Fahne geschwenkt.
Die Gruppe selbst spricht in Aussendungen von einem "völkermörderischen Krieg Israels in Gaza". Palästinenser würden hingegen lediglich einen "Kampf für ein freies Palästina, für ein selbstbestimmtes Leben ohne Repression und Besatzung" führen.
Wie Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich, dem "Kurier" sagt, soll der Fahnenträger auch Mitglied des KZ-Verbands Oberösterreich sein. Schon bei früheren Veranstaltungen sei diese zum Einsatz gekommen, um den in Mauthausen umgekommenen Arabern und Palästinensern zu gedenken.
Auf den Punkt gebracht
- Am Sonntag gedachten über 9.000 Menschen der Befreiung des KZ Mauthausen vor 79 Jahren, darunter hochrangige Politiker und zahlreiche Organisationen
- Während des Gedenkzugs sorgte ein Aktivist für Aufsehen, als er eine Palästina-Fahne schwang, was zu Empörung führte, da das Regime am 7
- Oktober 2023 das größte Massaker an Juden seit 1945 verübte
- Die Fahne stammte aus dem Block der "Partei der Arbeit", die bereits zuvor wegen antisemitischer Vorfälle in die Kritik geraten war